Brass

Warum so unfreundlich, Malte Burba?

Warum so unfreundlich, Malte Burba?

Von den Fragen, die Malte Burba immer wieder erreichen, greifen wir jeden Monat einige heraus, die alle interessieren könnten. Im aktuellen Beitrag geht es um das Pedaltöne, Anstoß, das Saxofon von James Morrison und Malte Burba ruppigen Umgangston. Wenn Sie eine Frage haben, die Malte Burba auf dieser Seite beantworten soll, dann mailen Sie an: burba(at)brawoo.de

Ich habe erlebt, dass Sie auf Kursen und im Umgang mit Ihren Studierenden einen recht ruppigen Umgangston pflegen. Ist es an Ihnen vorbeigegangen, dass die autoritären und undemokratischen Zeiten vorüber sind?

Zunächst einmal: Was ruppig ist, wird regional und altersbedingt sehr unterschiedlich wahrgenommen. Und dann ist Kunst im Kollektiv (Orchester, Band etc.) per se immer undemokratisch. Das sollte man verstanden haben, bevor man sich darauf einlässt. Aber eigentlich geht es mir um etwas anderes: Wenn Sie schon zimperlich auf äußeren Gegenwind reagieren, werden Sie erst recht Probleme mit den viel relevanteren inneren Anfeindungen bekommen, die Sie mit Selbstzweifeln und Versagens­ängsten in allen Bereichen noch viel mehr limitieren oder gar komplett paralysieren können. Anstelle sich also über einen vermeintlich ruppigen Umgangston zu mokieren, wäre es für Sie mit Sicherheit förderlicher, sich ein dickeres Fell zuzulegen, und zwar nach außen und nach innen!

Ich spiele seit vielen Jahren Saxofon und möchte jetzt auch noch Trompete lernen. Davon wurde mir abgeraten, obwohl James Morrison und viele andere es doch auch machen und können. Was halten Sie davon?

Die umgekehrte Frage hatten wir in der vergangenen Ausgabe. Es scheint also ein beliebtes Spiel zu sein: Wenn man mit einem Instrument nicht weiter kommt, sucht man sich ein neues. Blöderweise wird man auch da bald auf die gleichen Probleme stoßen und würde am liebsten gleich wieder die Flucht zum nächsten In­strument ergreifen, und so weiter. Machen Sie sich doch bitte klar, dass auch bei einem neuen Instrument, das Sie lernen, das größte Problem immer Sie selbst sind!

An Ihrer Stelle würde ich es demnach bevorzugen, wenigstens ein Instrument ordentlich spielen zu können, anstelle zwei nur mäßig. Und Ihr Vergleich mit Morrison hinkt natürlich: Es macht (wie zum Beispiel auch beim Sprachenlernen) einen eklatanten Unterschied, ob Sie bereits mit mehreren Instrumenten (Sprachen) zusammen aufwachsen oder sich erst in fortgeschrittenem Alter für ein zusätzliches Instrument entscheiden.

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Brass, Wood

Soll ich als Trompeter Saxofon lernen, Malte Burba?

Soll ich als Trompeter Saxofon lernen, Malte Burba?

Von den Fragen, die Malte Burba immer wieder erreichen, greifen wir jeden Monat einige heraus, die alle interessieren könnten. Im aktuellen Beitrag geht es um das Saxofon, Talent, Überbiss und Fremdwörter. Wenn Sie eine Frage haben, die Malte Burba auf dieser Seite beantworten soll, dann mailen Sie an: burba(at)brawoo.de

Ist es kontraproduktiv oder gar “empfehlenswert”, wenn man als Trompeter nun zusätzlich Saxofon spielen möchte?

Warum wollen Sie eine Portion Kaviar zugunsten einer Tütensuppe verschmähen? Warum wollen Sie also unbedingt Saxofon spielen, obwohl Sie ja das eigentlich schon allerbeste Instrument von allen spielen? Und ist nicht allein das Beherrschen eines einzigen Instrumentes schon eine ausfüllende Lebensaufgabe? Sei‘s drum: es ist weder schädlich noch unbedingt empfehlenswert, aber wenn es denn unbedingt sein muss, sollten Sie, um Irritationen zu vermeiden, anfänglich immer erst nach der Trompete zum Saxofon greifen.

Und weil ein neues Instrument nicht bestehende Probleme löst, sondern eher neue schafft, sollten Sie ab und zu selbstkritisch an den Satz denken: Es hat jeder seine Methode, sich das Leben schwer zu machen!

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Brass

Und wenn der Zahn gezogen wurde, Malte Burba?

Und wenn der Zahn gezogen wurde, Malte Burba?

Von den Fragen, die Malte Burba immer wieder erreichen, greifen wir jeden Monat einige heraus, die alle interessieren könnten. Im aktuellen Beitrag geht es um einen abgebrochenen Backenzahn, Zirkularatmung, Blindheit und das Pfeifen. Wenn Sie eine Frage haben, die Malte Burba auf dieser Seite beantworten soll, dann mailen Sie an: burba(at)brawoo.de

Mir wurde heute morgen ein abgebrochener Backenzahn gezogen. Wenn die Wunde in etwa drei Monaten ordentlich verheilt ist, wird über das weitere Vorgehen (Zahnersatz) entschieden. Haben Sie Erfahrungen, wie lange ich jetzt nicht spielen sollte?

Sicherheitshalber würde ich 4 bis 7 Tage nicht spielen und dann nur soweit, wie nichts weh tut. Wie Sie dann am besten beim Wiederanfang vorgehen sollten, finden Sie in den Ausgaben Clarino 7-8/2014 und 6/2019.

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Was bringen Betablocker, Malte Burba?

Was bringen Betablocker, Malte Burba?

Von den Fragen, die Malte Burba immer wieder erreichen, greifen wir jeden Monat einige heraus, die alle interessieren könnten. Im aktuellen Beitrag geht es um Betablocker, Ventilinstrumente als Alternative zur Posaune, neue Mundstücke und Treiben in der Mittellage. Wenn Sie eine Frage haben, die Malte Burba auf dieser Seite beantworten soll, dann mailen Sie an: burba(at)brawoo.de

Ich habe mal recherchiert: Betablocker gegen Lampenfieber scheinen in der klassischen Szene weit verbreitet zu sein, obwohl niemand darüber redet. Daraufhin habe ich mir vom Hausarzt welche verschreiben lassen – ohne jede erwünschte Wirkung! Mir wurde nur schwindelig. Was läuft da falsch?

Seien Sie froh, dass sie keine andere Wirkung verspürt haben, weil der normale und gewünschte Effekt von Betablockern ist, dass der Blutdruck (ggf. zu tief) sinkt.

Heutzutage handelsübliche Betablocker sind allerdings gegen Nervosität ohnehin unbrauchbar, da sie kardioselektiv sind, das heißt, die Wirkung beschränkt sich auf das Herz, wobei andere Areale nicht betroffen werden. Ihr Arzt hätte Ihnen also einen Betablocker der ersten Generation verschreiben müssen, wie sie Anfang der 60er Jahre auf den Markt kamen.

Da Betablocker aber nur vegetative Symptome wie zum Beispiel Zittern oder Angstschweiß beeinflussen können, helfen sie nicht bei der Lösung grundsätzlicher bläserischer Probleme und schon gar nicht gegen mangelndes Selbstvertrauen (siehe auch 9/2022).

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Was bringen Atemtrainer, Malte Burba?

Was bringen Atemtrainer, Malte Burba?

Von den Fragen, die Malte Burba immer wieder erreichen, greifen wir jeden Monat einige heraus, die alle interessieren könnten. Im aktuellen Beitrag geht es um versilberte Mundstücke, Lispeln und Bending und Atemtrainer. Wenn Sie eine Frage haben, die Malte Burba auf dieser Seite beantworten soll, dann mailen Sie an: burba(at)brawoo.de

Gestern bin ich auf eine Werbung für Atemtrainer gestoßen. Dazu eine Frage: Kann es Sinn machen, vorausgesetzt man atmet korrekt, das Zwerchfell mittels Widerstand im Atemgerät zu trainieren? Reagiert das Zwerchfell überhaupt auf solche Reize oder ist das einfach komplette Zeitverschwendung, geschweige denn sogar schädlich?

Leider sind diese Gerätschaften völliger Blödsinn, zumal man – unbewusst in Panik geratend – reflexhaft immer in den Brustkorb einatmet, wenn man gegen einen Widerstand einatmet. Man trainiert mit diesen (im übrigen hygienisch höchst bedenklichen) Gerätschaften also genau das, was es eigentlich zu vermeiden gilt! Das Einfachste und Beste, was Sie machen können, um die Qualität Ihrer Atemmuskulatur zu trainieren, ist etwas Sport zu treiben. Dabei ist Brustschwimmen für die Einatemmuskulatur das Allerbeste, weil die Bewegung des Ziehens mit dem Zwerchfell synchronisiert ist – während Heben und Treten mit der Ausatemmuskulatur synchronisiert sind. (Siehe auch Clarino 6/2018).

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Kann das Zungenbändchen Schuld sein Malte Burba?

Kann das Zungenbändchen Schuld sein Malte Burba?

Von den Fragen, die Malte Burba immer wieder erreichen, greifen wir jeden Monat einige heraus, die alle interessieren könnten. Im aktuellen Beitrag geht es ums Zungenbändchen, YouTube und Sitzen vs. Stehen. Wenn Sie eine Frage haben, die Malte Burba auf dieser Seite beantworten soll, dann mailen Sie an: burba(at)brawoo.de

Ich habe einen erwachsenen Schüler, der seit einem Jahr das mittlere C nicht erreicht. Heute sagte er mir, dass sein Zungenfädchen zu kurz ist, es in der Kindheit operiert werden sollte, aber nie gemacht wurde und er deswegen die Zunge nicht weit rausstrecken kann. Eine Operation wäre aber jetzt zu spät, weil das Sprechen Schaden nehmen könnte. Kann das der Grund für seine Unfähigkeit auf der Trompete sein, wenn durch das zu kurze Bändchen der Kiefer entweder zu geschlossen oder die Zunge zu unbeweglich ist?

Wie leider viel zu oft ist diese Frage wieder ein Musterbeispiel für negatives Denken, indem man nach Ausflüchten sucht, um sich möglicher Eigenverantwortung entziehen zu können. Eine Zeit lang grassierte, aber tatsächlich in manchen Blechbläserkreisen die Mode, das Zungenbändchen oder Lippenbändchen (zwischen Lippe und Zahnfleisch) zu durchtrennen, in der Hoffnung, dass sich dadurch Probleme beim Spielen eines Blechblasinstrumentes quasi von allein erledigen. Das ist natürlich, wie Lippenchirurgie grober Unfug, abgesehen davon, dass es dabei zu erheblichen Komplikationen und bleibenden Schäden (Speichelproduktion) kommen kann.

Sehr seltene, tatsächliche medizinische Indikationen erörtere ich an dieser Stelle nicht. Aber selbst wenn der psychische Druck auf die Betroffenen durchaus beträchtlich sein kann, vor allem wenn Sie eine schwerwiegende Behinderung eingeredet bekommen, bleibt es für uns Blechbläser bei der simplen Regel: Wer sprechen und unfallfrei Nahrung zu sich nehmen kann, erfüllt damit alle Voraussetzungen, um erfolgreich ein Blechblasinstrument zu spielen! Chirurgische Eingriffe schaffen nur neue Probleme und sind auf keinen Fall hilfreich bei instrumentalem Unvermögen!

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Brass

Wozu stärkere Federn, Malte Burba?

Wozu stärkere Federn, Malte Burba?

Von den Fragen, die Malte Burba immer wieder erreichen, greifen wir jeden Monat einige heraus, die alle interessieren könnten. Im aktuellen Beitrag geht es ums stärkere Federn, Alphorn und Waldhorn und die Folgen eines Schlaganfalls. Wenn Sie eine Frage haben, die Malte Burba auf dieser Seite beantworten soll, dann mailen Sie an: burba(at)brawoo.de

Haben stärkere Federn einen Einfluss auf die Ansprache? Oder ist das ein ähnlicher Effekt wie bei heavy caps oder einem Booster am Mundstück?

Natürlich können Sie absolut nichts an einem Instrument verändern (Clarino 1/2017), ohne dass die Spieleigenschaften irgendwie beeinflusst werden, aber der physikalische Effekt ist in Ihrem Fall mit Sicherheit wesentlich geringer als der psychologisch-physiologische. Weil Sie jetzt für die Finger mehr Kraft aufwenden müssen, glaubt der restlicher Körper, dass das für die Tonproduktion ebenfalls nötig ist. Lassen Sie sich von dieser Konditionierungs-Eskapade nicht irremachen: Mit etwas stärkeren Federn spielen Sie präziser und tatsächlich auch schneller.

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Brass

Welches Mundstück, Malte Burba?

Welches Mundstück, Malte Burba?

Von den Fragen, die Malte Burba immer wieder erreichen, greifen wir jeden Monat einige heraus, die alle interessieren könnten. Im aktuellen Beitrag geht es ums Mundstück, ein Musikstudium und das Wissen aus dem Internet. Wenn Sie eine Frage haben, die Malte Burba auf dieser Seite beantworten soll, dann mailen Sie an: burba(at)brawoo.de

Ich würde gerne kleinere Mundstücke spielen, damit es in der Höhe mehr ballert, aber es geht nicht … Was mache ich da falsch?

Sie machen nichts falsch, wenn Ihnen Schuhe, die drei Nummern zu klein sind, nicht passen. Wenn der Einstieg in den Mundstück­kessel in Richtung V-Form geht, sind im Gegensatz zur Apfel-Form die Ansprache und Ausdauer bei vielen Bläsern eingeschränkter, weil die Lippen früher oder später an die Innenwand des Kessels stoßen und damit die Schwingungsfähigkeit unterbunden wird. Sie müssen also die berühmte eierlegende Wollmilchsau finden: ein Mundstück mit kleinem, aber nicht zu kleinem Durchmesser, flachem, aber nicht zu flachem Kessel und möglichst senkrechtem Einstieg in den Kessel. Genauso wie es für viele Zeitgenossen problematisch ist, passende Kleidungsstücke zu finden, kann es auch für manche Blechbläser weniger einfach sein, ein für die jeweilige Aufgabe passendes Mundstück zu finden. Viel Erfolg bei der Suche! (Clarino 9/2012 und 3/2016).

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Was halten Sie vom Kiffen, Malte Burba?

Was halten Sie vom Kiffen, Malte Burba?

Von den Fragen, die Malte Burba immer wieder erreichen, greifen wir jeden Monat einige heraus, die alle interessieren könnten. Im aktuellen Beitrag geht es ums Kiffen, falsche Zusammenhänge, Druck im Hals und die Atmung. Wenn Sie eine Frage haben, die Malte Burba auf dieser Seite beantworten soll, dann mailen Sie an: burba(at)brawoo.de

Was halten Sie vom Kiffen?

Was Sie wie in Ihrer Freizeit machen, sollten Sie von einem Mediziner oder dem Gesetzgeber hinterfragen lassen. Im Zusammenhang mit dem Spiel auf einem Musikinstrument ist Drogenkonsum immer ein deutliches Zeichen von eklatanter Schwäche und führt objektiv keineswegs zu einer Qualitätsverbesserung.

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Warum soll ich mit Übedämpfer üben, Malte Burba?

Warum soll ich mit Übedämpfer üben, Malte Burba?

Von den Fragen, die Malte Burba immer wieder erreichen, greifen wir jeden Monat einige heraus, die alle interessieren könnten. Im aktuellen Beitrag geht es um Nierensteine, Trainingstipps, Übedämpfer und – mal wieder – die Zunge. Wenn Sie eine Frage haben, die Malte Burba auf dieser Seite beantworten soll, dann mailen Sie an: burba(at)brawoo.de

Sie haben einmal gesagt, dass Sie jeden Tag die ersten Töne mit Übedämpfer üben. Was bringt das?

Wenn man viel unterwegs ist, spielt man immer unter verschiedenen akustischen Bedingungen, die den Eindruck der Tagesform verfälschen (Clarino 1/2013). Durch das Beginnen mit dem Übedämpfer wird meine Tagesform objektiviert, da ich so weitgehend in meinem Spielverhalten vom umgebenden Raum unabhängig bin. Diese Strategie kann ich jedem, der oft unterwegs ist, nur empfehlen!

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