Mitch Miller. Oboist, Populist, Produzent
Der Komponist Virgil Thomson nannte ihn einen „absolut erstklassigen Oboisten“. Doch nicht für seine Sibelius- und Mozart-Aufnahmen wurde Mitchell William Miller (1911 bis 2010) berühmt, sondern als Produzent und Vermarkter von Popmusik. Für die einen war er der erfolgreichste A&R-Manager seiner Zeit, für die anderen ein Agent des Teufels.
Wenn amerikanische Kinder auf die Junior High School kommen, erhalten sie dort ein Musikinstrument – dabei hat der Zufall schon manche Karriere begründet. Als Mitch Miller einst an die Reihe kam, war an seiner Schule nur noch die Oboe übrig. Doch er blieb dabei – und schon als 15-Jähriger durfte er mit dem Syracuse Symphony Orchestra auftreten. Sein Studium an der Eastman School of Music in Rochester schloss er 1932 „cum laude“ ab. Miller spielte die Oboe danach in Sinfonie- und Unterhaltungsorchestern, war 1935 bei der Broadway-Premiere von Gershwins „Porgy and Bess“ beteiligt und 1938 bei der Radioproduktion von Orson Welles’ „Krieg der Welten“. Er machte auch Aufnahmen unter Stokowski und Kostelanetz und arbeitete mit dem Budapest String Quartet.
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