Orchestra

Savages von Jean-Philippe Rameau, arrangiert von Rob Wiffin

Savages von Jean-Philippe Rameau, arrangiert von Rob Wiffin

Die Thematik Frieden, Versöhnung, Völkerverständigung ist so alt wie die Welt und irgendwie (leider) auch immer wieder notwendig, in den Fokus gestellt zu werden. Die Menschheit hat es wohl noch nie geschafft, “Konflikte” rein mit Diplomatie zu lösen. Aber immerhin gelingen auch Bündnisse, die aus Feinden Freunde werden lassen. Diese immer wieder neu wahrzunehmen und wertzuschätzen ist sicher eine gute Praxis, nicht nur der mahnenden Rückbesinnung, sondern auch der vorbeugenden und lebensbejahenden Vorausschau.

Vielleicht dachte auch der französische Komponist Jean-Philippe Rameau so, der im Jahre 1735 seine Ballettoper “Les Indes galantes” schrieb. In deren vierten Aufzug, der in den Wäldern der “Neuen Welt” spielt und die Auseinandersetzung zwischen französisch-spanischen Truppen und nordamerikanischen Indianern thematisiert, finden wir eine Tanzszene, die im Sprachgebrauch der Entstehungszeit mit “Les Sauvages”, “die Wilden”, bezeichnet wird. Sie beschreibt die Zeremonie einer Friedensfeier, bei der die Friedenspfeife geraucht wird. 

Der Komponist 

Sicher nicht zu Unrecht ist Jean-Philippe Rameau in der Musikgeschichte hoch angesehen. Da liest man Bemerkungen wie die von Camille Saint-Saëns, der ihn “das größte musikalische Genie Frankreichs” nannte. “Was Bach in Deutschland und Händel in England, das war Jean-Philippe Rameau in Frankreich”, heißt es. Rameau wurde 1683 als Sohn eines Organisten in Dijon geboren. Immer der Musik zugeneigt, fasste er wohl im Alter von 18 Jahren endgültig den Entschluss, Musiker zu werden und verbrachte zu Studienzwecken u. a. auch einige Monate in Mailand. 

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Orchestra

Repertoire-Tipp: The Wizard of Oz

Repertoire-Tipp: The Wizard of Oz

Unter dem Titel “The Wonderful Wizard Of Oz” veröffentlichte Lyman Frank Baum im Jahre 1900 ein Kinderbuch, welches 1939 zur Vorlage für das Filmmusical “Der Zauberer von Oz” wurde. Diese frühe, heute würde man sagen “Fantasy-Geschichte”, wurde übrigens als einer der ersten bunten Farbfilme in “Dreistreifen-Technicolor-Technik” produziert und zählt heutigentags zum UNESCO-Weltdokumentenerbe.

Die Hauptdarstellerin war die zu diesem Zeitpunkt bereits siebzehnjährige Judy Garland, die das Mädchen Dorothy spielte. Das Filmmusical erzählt von den Erlebnissen oder besser von den im Traum erlebten Geschichten, der charmanten und mutigen Dorothy. Ihr widerfuhr auf ihrer Reise durch ein knallbuntes Land voll schier unerschöpflicher Fan­tasie viel Kurioses. Da traf sie u. a. eine Vogelscheuche, die statt nur Stroh im Kopf gerne Verstand gehabt hätte, einen Mann aus Zinn, der seine hohle Brust viel lieber mit einem Herzen füllen wollte, und einen ängstlichen Löwen, der sich mehr Mut wünschte. Scheint mir heute irgendwie alles noch sehr aktuell. 

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Brass

Das Repertoire der Brassbands

Das Repertoire der Brassbands

Das Repertoire der Brassbands ist sehr vielseitig und beinhaltet sowohl zahlreiche Originalkompositionen, die musikalisch sehr breit gefächert sind, als auch Arrangements anderer Formationen. Sehr beliebt sind hier sowohl Bearbeitungen von klassischer Musik als auch von Filmmusik, Pop, Jazz oder Big-Band-Musik.

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Orchestra

Beethoven in der Blasorchesterfassung

Beethoven in der Blasorchesterfassung

Als eine “Wahnsinnszusammenarbeit” bezeichnete Marie-Luise Glahr zu Beginn des Konzerts Ende Mai in der restlos besetzten katholischen Kirche St. Peter und Paul in Potsdam in ihrer kurzen Begrüßungsrede das Projekt. Glahr sprach als Vorsitzende der Potsdamer Bürgerstiftung, die den Abend als Benefizkonzert unter der Schirmherrschaft der brandenburgischen Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Dr. Manja Schüle, veranstaltet hat. Schüle wiederum hob die Bedeutung der “kühnen Tat” dieser besonderen Aufführung hervor: Denn erstmals weltweit stand an diesem Abend die “Sinfonie Nr. 9 d-Moll Opus 125” von Ludwig van Beethoven in der Transkription für sinfonisches Blasorchester auf einem Programmzettel, realisiert von dem zur Aufführung anwesenden und gefeierten Berliner Komponisten Siegmund Goldhammer. 

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Brass, News

Romantic Trumpet Duos: Ein Schatz für die Welt der Trompete

Romantic Trumpet Duos: Ein Schatz für die Welt der Trompete

Aus dem Nachlass des Trompeters Edward Tarr, wohl für eine Ausgabe geplant, stammen die mittelschweren Stücke, die seit Ende des 19. Jahrhunderts nun erstmals wieder publiziert werden. Sie füllen die Lücke romantischer Kammermusik für Trompete. Mit Werken von Oskar Böhme, Anton Rubinstein, Anton Dörfeldt und anderen: Romantic Trumpet Duos, herausgegeben von Kristin Thielemann.

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Orchestra

Consolat de Mar – ein Paso Noble von Ferrer Ferran

Consolat de Mar – ein Paso Noble von Ferrer Ferran

Was “Paso Doble” (im spanischen Pasodoble) ist, ist nicht nur für Nichtspanier kaum einfach oder auch nur mit wenigen Worten zu beschreiben. Vor allem, wenn man die vielen, diese Musik umgebenden Gefühlswelten mit berücksichtigen möchte. Der Paso Doble ist natürlich zunächst einmal ein Tanz. Menschen, die ihn lieben, behaupten darüber hinaus, er sei gar “der Stolz des spanischen Volkes”. Er kenne “keine inneren Barrieren”, er sei vielmehr “ein Spiegelbild der Gefühle und der tiefen inneren Welten der Menschen”. “Konfrontation, Hitze, Siegeswille” sollen in dieser getanzten Form spannungsgeladener Kommunikation vorherrschen. Und dies gilt selbstverständlich auch für den Gesellschaftstanz, einer der Kulturformen dieses Genres.

Die Musik eines Paso Dobles muss somit einerseits typischen rhythmischen Mustern folgen, und sie muss andererseits vor allem »dynamisch und voller Energie sein«, damit zum Beispiel die Tänzer, ausgestattet mit robuster und belast­barer Kondition, viel Raum auf der Tanzfläche einnehmen können und mit innerer Überzeugung ein großes Repertoire an ausladenden Bewegungsabläufen und Gesten zeigen können. Die Entwicklung des Paso Dobles, so die Philosophie seiner Anhänger, wird nie abgeschlossen sein. Der Paso Doble wird immerwährend die Auseinandersetzung mit und ein Spiegel der gesellschaftlichen Zusammenhänge sein. 

Der Komponist

Fernando Ferrer Martinez, oder einfach Ferrer Ferran wurde im April 1966 im spanischen Valencia geboren und war mit 15 Jahren schon ein gestandener und mit Ausbildungsabschlüssen dekorierter Pianist und Schlagzeuger. Er interessierte sich weiter für Kammermusik und Begleitung und erwarb darüber hinaus Abschlüsse in Komponieren und Dirigieren an der Royal Academy of Music in London.

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Orchestra

Neue Reize setzen mit Gastdirigentin Mallory Thompson

Neue Reize setzen mit Gastdirigentin Mallory Thompson

Vielen Orchestern geht es ähnlich: Oftmals stellt sich nach vielen Jahren eine gewisse Routine in der musikalischen Jahresplanung ein. Ein Jahreskonzert ist Pflicht sowie manchmal ein Osterkonzert, ein Open-Air-Konzert oder ein Kirchenkonzert sorgen für Abwechslung bei Publikum, Musikverein und dem Dirigenten. Um aus dem Gewohnten auszubrechen und musikalisch das Beste herauszukitzeln, sind Wertungsspiele oder Wettbewerbe enorm wichtig. Zudem können Konzertreisen oder Mitgliederausflüge die Gemeinschaft des Orchesters stärken. Reize von außen sind jedoch selbst bei musikalisch hochstufig spielenden Orchestern rar, können dem Orchester jedoch wertvolle Impulse in vielerlei Hinsichten bieten. 

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Orchestra

Die Sopranistin Giorgia Cappello im Gespräch

Die Sopranistin Giorgia Cappello im Gespräch

Das Landesblasorchester Baden-Württemberg hat im Frühjahr Jan van der Roosts Werk “I Shall Love But Thee” für Sinfonisches Blasorchester und Sopran in seinem Programm. Jan van der Roost komponierte dieses Musikstück anlässlich der Hochzeit seines jüngsten Sohnes. Die Komposition ist genauso liebevoll wie die Idee dahinter. Er wählt eine seltene und ergreifende Klangfarbenmischung, um Liebe musikalisch Ausdruck zu verleihen: Ein großes Sinfonisches Blasorchester mit außergewöhnlichen Instrumenten wie Sopransaxofon, Piccolotrompete und Harfe, die ein liebevolles Duett mit der Sopranistin gestalten. Der bewegende Text der Sopran-Stimme besteht aus Zitaten verschiedener Werke von William Shakespeare (1564 bis 1616), deren literarischer Gehalt die Musik eindrucksvoll unterstreicht. Für dieses besondere Werk konnte das LBO die deutsch-sizilianische Sopranistin Giorgia Cappello gewinnen.

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Orchestra

Fritz Neuböck und sein neues Werk “Prato”

Fritz Neuböck und sein neues Werk “Prato”

Der Anlass ist ein freudiger. Und hat doch auch einen traurigen Hintergrund. Gemeinsam mit der österreichischen Gemeinde Ebensee macht die Stadt Wangen im Allgäu der italienischen Stadt Prato ein musikalisches Werk zum Geschenk. Grund dafür sind zwei Jubiläen: Wangen und Prato feiern ihre 35 Jahre währende Partnerschaft ebenso wie Prato und Ebensee. Der traurige Hintergrund liegt in der Zeit des Nationalsozialismus. Auch deshalb sind das Werk und dessen Uraufführung Anfang April in Wangen “sehr emotional”, wie der Komponist Fritz Neuböck ausführt. 

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Orchestra

Manhattan Pictures – 4 Mosaics for Concert Band von Jan van der Roost

Manhattan Pictures – 4 Mosaics for Concert Band von Jan van der Roost

“Manhattan Pictures” ist ein abwechslungsreiches, farbenfrohes und anspruchsvolles Werk des belgischen Komponisten Jan Van der Roost aus den 1990er Jahren. Stefan Kollmann stellt es vor.

Die europäische Blasmusik heute ist geprägt von einer Generation von Komponisten, die während der vergangenen Jahrzehnte das Repertoire erheblich bereicherten und mit bedeutsamen und interessanten Originalkompositionen erweiterten. Einer der wichtigsten Vertreter dieser Generation ist zweifellos Jan Van der Roost.

Die Komposition

Der Untertitel verrät das Konzept: “4 Mosaics for Concert Band” – vier Sätze sollen, wie bei Mosaiken durch Zusammenfügen der Einzelstücke, ein Gesamtbild entstehen lassen. Dabei handelt es sich hier um vier fiktive Mosaikteile, die das Besondere an Manhattan, das multikulturelle, das unentwegt lebendige, das pulsierende, das hektische Leben in diesem besonderen Stadtteil New Yorks darstellen sollen. 

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