Orchestra

Christian Benning: „Die Vielseitigkeit des Schlagzeugs fasziniert mich!“

Christian Benning: „Die Vielseitigkeit des Schlagzeugs fasziniert mich!“

Gerade einmal 25 Jahre alt und bereits auf den großen Bühnen der Welt zu Hause: Der gebürtige Münchener Christian Benning entdeckte seine Liebe zum Schlagzeug im Alter von drei Jahren. Seitdem hat ihn die Faszination nicht mehr losgelassen. Wir sprachen mit ihm über die Vielseitigkeit des Instruments, Repertoire und spannende Projekte abseits seines Konzertalltags.

Herr Benning, Deutschland liegt nach wie vor im kulturellen Tiefschlaf. Wie sehr hat die Pandemie denn Ihren persönlichen Rhythmus verändert?

Tatsächlich gravierend! Der Einschnitt liegt ja nun etwa ein Jahr zurück. Nach Solokonzerten in der ausverkauften Hamburger Elbphilharmonie, in der Glocke Bremen oder im Grazer Musikverein hatte ich Anfang März 2020 mein Solo-­Debüt in New York City. In Virginia hätte ich noch ein weiteres Konzert spielen sollen, musste dann aufgrund der sich zuspitzenden Lage aber schon früher zurückfliegen. In Deutschland hatte ich dann noch eine Aufnahmeproduktion mit meinem Ensemble, alle weiteren Konzerttermine sind ausgefallen – die komplette Jahresplanung war abrupt auf Eis gelegt. Internationale Konzertprojekte, die wir Schlagzeuger aufgrund der aufwendigen Logistik schon sehr lange im Voraus planen müssen, wurden abgesagt oder verschoben: mein China-Debüt, Konzerte in Russland – Highlights, auf die ich mich zum Teil seit Jahren gefreut hatte. 

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Orchestra

„Dave Brubeck: It’s About Time“ im Arrangement von Charles Sayer

„Dave Brubeck: It’s About Time“ im Arrangement von Charles Sayer

„Time out“ aus dem Jahre 1959 und „Time further out“ im Jahre 1961 waren zwei Studio­alben, die das legendäre „Dave Brubeck Quartet“ in der Besetzung mit Dave Brubeck am Klavier, Paul Desmond am Altsaxofon, Eugene Wright am Kontrabass und Joe Morello am Schlagzeug in den New Yorker Columbia Studios aufgenommen hatte. Die Alben entstanden in der Zeit, die man in der Jazzgeschichte mit „Cool Jazz“ und „West Coast Jazz“ beschreibt.

Schon 1958, zurück von einer vom US-Außenministerium gesponserten Europa-Asien-Tour mit 80 Konzerten in 14 Ländern, darunter auch Deutschland, die Türkei, Iran, Irak, Indien, Pakistan und Afghanistan, entstand das Album „Jazz Impressions of Eurasia“. Auf dem Folgealbum „Time out“ experimen­tierte man mit bislang nicht berührten Musik­stilen. Ein zusätzlicher Antrieb war zudem das Interesse der Band, sich mit ungewöhnlichen Taktarten zu befassen.

Dabei etablierten sie, mehr oder weniger zufällig, auch den ⁵/₄-Takt im Jazz. Mit „Take Five“ – komponiert nach Ideen von Saxofonist Paul Desmond, die die Band dann nur noch zusammensetzte – und der Auskopplung im Jahre 1961 gelang ein sensationeller Erfolg: „Meist verkaufte Jazz-Single aller Zeiten“. „‚Take Five‘ war nie als Hit geplant. Der Titel sollte lediglich Joe Morellos Schlagzeugsolo in dieser Produktion sein“, erzählte Paul Desmond später in vielen Interviews. 

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Brass, Orchestra, Wood

Die Kraft des Ostinatos. Anmerkungen zum Rhythmus

Die Kraft des Ostinatos. Anmerkungen zum Rhythmus

Laut dem Musikpsychologen Stefan Kölsch ist das Rhythmische bereits „in den kognitiven und biologischen Eigenschaften des menschlichen Gehirns und des menschlichen Körpers“ angelegt. Der Homo sapiens ist als einzige Spezies befähigt, in einer Gruppe einen Takt zu halten. Anmerkungen zum Rhythmus.

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Brass, Orchestra, Wood

Mit dem Metronom zum perfekten Zeitgefühl

Mit dem Metronom zum perfekten Zeitgefühl

„Das Metronom stört. – Damit kann ich nicht üben, das bringt mich immer raus.“ „Ich übe lieber ohne Metronom, dann klappt es nämlich.“ „Kann man nicht einfach Musik ohne Tempo machen, ich habe mein eigenes Tempo!“ Solche oder ähnliche Sprüche wird jeder Instrumentallehrer schon mal von seinen Schülern zu hören bekommen oder als Schüler sogar selbst von sich gegeben haben. Warum traktieren Musiklehrer ihre Schüler immer wieder mit diesem nervigen Gerät?

Spätestens zuhause, wenn man allein üben soll, werden sich kaum noch Jungmusiker bequemen, diesen sturen Störenfried einzuschalten. „Ohne“ klappt’s einfach besser.

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