Wir kennen von ihm den „Karneval der Tiere“, die „Danse Macabre“, die „Orgelsinfonie“. Doch Camille Saint-Saëns schrieb auch verblüffend elegante Kammermusik für Blasinstrumente. Sein Hang zum tänzerischen Glanz ist eine Einladung an alle virtuosen Solisten.
Die Attitüde des Wunderkindes hatte er ein Leben lang. Fast schien es ein wenig beliebig, was er anpackte – es fiel ihm einfach alles leicht. War es Sinfonie oder Oper, Instrumentalkonzert oder Marschmusik, Klavier- oder Orgelspiel – er schien Musik um der Musik willen zu machen, aus purer Freude an ihrer Schönheit und Stimmigkeit und weniger aus einem inneren Mitteilungsdrang. Saint-Saëns spielte gerne mit alten Formen, aber er stellte sie dabei in eine neue, raffinierte Beleuchtung. Oder umgekehrt formuliert: „Er bringt in die Unruhe unserer Kunst ein wenig vom Licht und der Milde von einst“ (Romain Rolland). Authentischer Ausdruck und drängendes Gefühl schienen ihm nicht so wichtig. Saint-Saëns war mehr ein brillanter Klassizist als ein bekenntnishafter Romantiker. „Es gibt gute und es gibt schlechte Musik“, sagte er. „Der Rest ist eine Frage der Mode oder der Konvention, nichts weiter.“
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