Brass | Von Jochen Robertz

talking horns – holz-und-blech-mix, bei dem es grooven muss

Wer hat eigentlich gesagt, dass ein Bläserquartett entweder nur aus Blech- oder nur aus Holzbläsern besteht? Wo steht geschrieben, dass die Tuba oder das Bariton-Sax nicht auch ganz vortrefflich als Melodieinstrument taugen? Und dass das Sopran-Sax nicht auch mal »nur« begleiten kann? Für die Kölner Gruppe »Talking Horns« sind solche Fragen längst beantwortet. Das Quartett mit Andreas Gilgenberg und Bernd Winterschladen (Saxofone) sowie Achim Fink und Richard Hellenthal (Posaune und Tuba) mixt die ungewöhnliche Besetzung zu einem swingenden, klingenden Gebläse. Mit »Blow up« stellten die vier Musiker im September ihre neue CD vor.

Die Geschichte der »Talking Horns« begann als eine Art geblasener Protest: In Köln gab es Ende der 80er Jahre in der alternativen Szene ein Percussionensemble mit Namen »Drums of Chaos«. Jeder, der wollte, konnte mitmachen. Die bläserische Antwort auf diese Trommelei war die Gruppe »Horns of Chaos«, aus der später die »Talking Horns« hervorgingen. Credo der Bläser: Es braucht nicht unbedingt Schlagzeug und Kontrabass, damit es swingt. Und so begann man, aus vielen Stilen etwas Eigenes zu entwickeln. Jazz spielte dabei natürlich eine große Rolle, aber auch Rock und Folklore flossen ein und vermischten sich zu einem unverkennbaren Sound.

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