Im Mai war der Trompeter Thomas Siffling mit seinem Trio auf Russland-Tour. Dass das auch mit Strapazen verbunden war, erkennt man allein an der Entfernung vom ersten Aufenthaltsort Sachalinsk nach Moskau: Luftlinie sind das 6660 Kilometer. In zwölf Tagen spielte man zehn Gigs und eine TV-Show, riss 20 000 Kilometer herunter und kämpfte sich durch vier Zeitzonen. Das bedeutete auch: wenig Schlaf. Aber: »Saugeil, dahin zu fliegen!« Von solchen Abenteuern träumt man doch als Musiker.
Wir trafen uns mit dem Mannheimer Musiker in München und stellten ihn vor einige Gegensätze. Er musste sich entscheiden und diese Entscheidung begründen.
Clarino: Putin oder Pussy Riot?
Thomas Siffling: Pussy Riot natürlich. Aber ehrlich gesagt bin ich da nicht genug involviert, um das objektiv beurteilen zu können. Kunst darf provozieren und polarisieren. Ob es jetzt klug war, das in einer Kirche zu machen, sei einmal dahingestellt. Allerdings sollte man als Staat auch so souverän sein, darüber entspannt hinwegzusehen.
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