Britta Jacobs ist Musikerin. Eine Musikerin, die nicht nur in den renommierten Orchestern Flöte spielt (seit 2007 ist sie Soloflötistin der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern). Britta Jacobs liegt auch der musikalische Nachwuchs am Herzen. Neben dem Lehrauftrag an der Hochschule für Musik Saar gibt sie Flöten-Workshops in ganz Deutschland. Und auch in Clarino gibt sie wertvolle Tipps.
Clarino: Britta Jacobs, mal Hand aufs Herz: Wie viel üben Sie so – und was empfehlen Sie anderen Musikern? Wie lange sollte man eigentlich üben?
Britta Jacobs: Die Frage ist eigentlich ja nicht »wie viel«, sondern »wie« man übt. Die Fragen zum »richtigen« Üben beschäftigen mich spätestens seit meiner Zeit als Lehrer junger Flötisten. Selbst wenn man pro Tag nur eine halbe Stunde Zeit hat, erscheint es mir für den Übeerfolg sinnvoll, diese halbe Stunde strukturiert zu gestalten. Die Beschäftigung mit dem Instrument sollte regelmäßig, also jeden Tag, konzentriert und mit Lust und Spaß erfolgen. Ein hoher Anspruch, der aber mithilfe eines Übekonzepts zu erreichen ist. Man muss sich also nicht jeden Tag die Frage stellen »Was soll ich denn heute üben?«, sondern absolviert ein tägliches Übeprogramm, dessen einzelne Einheiten eine gewisse Zeitvorgabe haben. Um alle Bereiche wie Klang, Technik, Ausdruck usw. abzudecken, ist es auch sinnvoll, einen Wochenplan zu erstellen. Ich selbst habe neben meinem Orchesterdienst auch nicht jeden Tag Zeit, zwei Stunden zu üben. Umso wichtiger ist es für mich, die Zeit, die mir bleibt, effektiv zu gestalten.