In den frühen 80er Jahren lernte ich in Wien bei Alfred Prinz, dem damaligen 1. Soloklarinettisten der Wiener Philharmoniker, Blätter herzustellen und avancierte in der Folge zu seinem persönlichen Blatthersteller. Seit über einem Jahrzehnt gebe ich meine Erfahrungen und mein Wissen in Kursen weiter.
Ein zentrales Thema ist dabei immer die Blattkorrektur, denn jedes Blatt, ob Eigenbau oder gekauft, muss immer wieder angepasst, meistens sogar vor dem ersten Spielen korrigiert werden. 2012 veröffentlichte ich das Fachbuch »Klarinettenblätter korrigieren« (Misura Verlag, Luzern). Neben grundlegenden Erkenntnissen werden darin neun visuelle und sieben Audio-Korrekturschritte beschrieben.
Kriterien eines guten Blattes
Wenn ich die Kursteilnehmer frage, was sie von einem guten Klarinetten- oder Saxofonblatt erwarten, werden folgende Ansprüche geäußert: Klangschönheit und Tragfähigkeit des Tones, nicht zu schwer und nicht zu leicht, kein Rauschen, Ausgeglichenheit in den Registern, gute Ansprache für ein sauberes Stakkato, stufenlose Dynamik im Crescendo wie im Diminuendo, je nach Musikrichtung einen runden warmen oder eher einen hellen Klang, leichte Bindungen, Haltbarkeit, lange Lebensdauer usw.
Das Buch gibt’s unter blasmusik-shop.de/Klarinettenblaetter-korrigieren