Aktuell, Orchestra | Von Härtel, Schürer

Tokyo Kosei Wind Orchestra – Douglas Bostock dirigiert das Orchester auch in Deutschland

Als das Tokyo Kosei Wind Orchestra vor fünf Jahren in Europa war, wurde es wieder nichts mit dem Deutschlandaufenthalt. »Aber immerhin haben wir das Land auf dem Weg von Kerkrade nach Luzern überflogen«, lacht der Dirigent Douglas Bostock, der damals gerne eine Zwischenlandung eingelegt hätte. Umso mehr freut er sich, dass es diesmal klappt. Zwei Konzerte gibt das renommierte japanische Orchester im süddeutschen Raum. Ulm (28. September) und Friedrichshafen (29. September) stehen auf der Tour-Landkarte

.Der Besuch des hochkarätigen japanischen Klangkörpers in Europa (vor Süddeutschland ist das TKWO noch in Italien und in der Schweiz zu Gast, danach in der Türkei) ist sicherlich als Highlight der diesjährigen Konzerttermine zu bewerten. Und das hat gleich mehrere Gründe. Natürlich zuvorderst einen musikalischen, doch das Orchester gibt sich immerhin zum 50. Gründungsjubiläum die Ehre. Etwas Besonderes ist es auch deshalb, weil das Tokyo Kosei Wind Orchestra kein Tour-Orchester ist. »Das TKWO«, meint der »Principal Guest Conductor« und Dirigent der Europa-Konzerte, Douglas Bostock, »ist vor allem durch seine Aufnahmen – immerhin schon mehr als 300 – bekannt, und generell wenig unterwegs.« Seine erste Europa-Tour unternahm das Orchester in 1989 – damals unter Frederick Fennell –, als Österreich, Großbritannien, Frankreich, die Niederlande und die Schweiz auf dem Programm standen. Auch 1993 hatte das TKWO neun Konzerte bei der »Millennium Concert Tour« in der Schweiz gegeben. Und obwohl ein Amerikaner am Pult stand, dauerte es bis 2002, bis die Musiker in den Vereinigten Staaten von Amerika für zwei Konzerte – während der 56. Midwest Clinic in Chicago – begrüßt werden konnten. Auch in Asien ist das TKWO wenig »on Tour«. Dass der Schwerpunkt in Japan liegt, sollte aber auch nicht verwundern. Niemand nämlich hinterfragt etwa, warum die Berliner Philharmoniker ständig in Berlin spielen.

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