Wood | Von Hans-Jürgen Schaal

Trainingslager „Wie Bläser üben“ (32) – Das Universum der Fantasie

Wenn in einer deutschen oder schweizerischen Film-, Theater- oder Hörspielproduktion eine wunderbare, eine traumhafte Klarinette erklingt, dann könnte es gut sein, dass Claudio Puntin sie spielt. Der Schweizer Klarinettist ist ein »extremer Legato-Spieler«, weiß Berendts »Jazzbuch«, »ein klangschöner Improvisator und Techniker, der die Töne auf betont milde Weise bindet und glättet«. Als gelernter Goldschmied erhielt Puntin 1985 den Prix Golay Buchel – für Schmuck und Design. Aber auch Töne behandelt er wie Schmuckstücke: ein Goldschmied der Klangfarben. An der Klarinette scheint für Puntin jedenfalls nichts unmöglich zu sein, die Presse bescheinigt ihm eine »perfekte Technik«. 2004 erhielt er den WDR-Jazzpreis, seit 2009 ist er Dozent für Jazz-Klarinette an der Universität der Künste Berlin. Über Puntins ehemaliges, inzwischen legen­dä­res Duo mit dem Saxofonisten Steffen Schorn sagte einmal der Dirigent Sergiu Celibidache: »Ich hätte nicht gedacht, dass junge Menschen heute noch zu einer so eigen­ständi­gen Musik gelangen können.«

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