Lippenbindung sind Übungen zum Verbinden von Tönen. Beim Ausführen einer Bindeübung sollte daher die volle Konzentration darauf gelenkt sein, wie ich zwei Töne miteinander verbinden kann. Der physiologische Vorgang ist dabei schnell erklärt: Jeder Tonhöhe ist eine bestimmte Schwingung zugeordnet, die wiederum durch eine bestimmte Lippenstellung erzeugt wird.
Eine Lippenbindung ist daher das Wechseln von einer Lippenstellung zur nächsten. Dabei ist darauf zu achten, dass sich dieser Wechselvorgang nicht klanglich bemerkbar macht. Dies erfordert ein schnelles und unangestrengtes Verändern der Lippenstellung. Tauchen im Notenbild zwei Töne auf, die mittels eines Legatobogens verbunden sind, so sollen diese beiden Töne gehört werden ohne den Weg, der beim Umstellen von einer zur anderen Lippenstellung zurückgelegt wird. Ziel beim Üben von Lippenbindungen sollte sein, das Umstellen immer effizienter und den Aufwand immer geringer zu machen. Dabei unterscheiden sich Bindungen nach oben von Bindungen nach unten.
Höhere Töne haben im Vergleich zu tieferen Tönen eine kleinere Lippenöffnung, die zwangsläufig durch eine Spannungserhöhung erreicht wird. Bindungen nach unten hingegen gehen mit einer
Spannungsverringerung einher. Zum Thema Lippenbindung habe ich eine Übung geschrieben, die im Haupttonumfang die häufigsten Verbindungen abdeckt und dabei in der Mittellage startet, von wo aus sie sich nach oben und unten ausweitet.
Peter Hedrich
ist Erster Posaunist in der Big Band der Polizei des Saarlandes. Mit dem »Peter Hedrich Quintett« hat er 2018 seine erste CD »New Hope« veröffentlicht. Er spielte mit der WDR Big Band, der Big Band der Bundeswehr, dem Bujazzo und anderen namhaften Ensembles. Seine erste Methode für Posaune TromboneDo ist im Dezember 2022 erschienen. Seit Wintersemester 2023/24 ist Peter Hedrich Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik Saar für Jazzposaune und Ensemble. Er spielt Posaunen von XO Brass.