Szene, Wood | Von Klaus Härtel

Verliebt ins Saxofon: Ralf Frohnhöfer im Gespräch

Das Saxofon ist sein Instrument! Ralf Frohnhöfer studierte es in Mainz und New York, lernte Arrangieren bei Peter Herbolzheimer und Ed Partyka. Im vergangenen Jahr erschien das Debüt-Album. Wir sprachen mit ihm über das Instrument, über New York und über Tipps für den Nachwuchs.

Clarino: Das Saxofon ist das Instrument des Jahres. Beschreiben Sie ihr Instrument doch einmal mit drei Worten.

Ralf Frohnhöfer: Sound – Charakter – Vielseitigkeit

Sind das die Gründe, warum Sie dieses Instrument gewählt haben?

Definitiv sind dies drei Gründe, warum ich mich in das Saxofon »verliebt« habe. Der Sound steht schon immer an erster Stelle. Während längerer Übephasen, egal ob langsam oder schnell, motiviert ein guter Sound. Man kann dem Saxofon in den verschiedenen Tonlagen ganz unterschiedliche Klänge entlocken. 

In der Tiefe kann es entweder weich und hauchig oder laut und knarrend klingen, in den hohen Lagen oder in den Flageoletts kann das Saxofon brillant und hell oder auch schrill oder schreiend klingen. Ich selbst mag jedoch die leisen Töne oftmals lieber!

Als charakterstark empfinde ich das Saxofon, weil es als Holzblasinstrument – durch die Atmung und durch die Tongebung und Tongestaltung am Mundstück – sehr natürlich und gesanglich gespielt werden kann. Ich selbst habe in meinem Tenorsaxofon, einem P.Mauriat PMX 66 RUL, mein persönliches Sprachrohr gefunden. Es ist ein unlackiertes Tenorsaxofon und es klingt schön kernig, hat aber auch einen runden und leicht bauchigen Sound.

Die Vielseitigkeit des Saxofons ist sehr beeindruckend. Das Saxofon ist klanglich sehr flexibel und facettenreich. Und es ist in fast allen Musikrichtungen vorzufinden, von Klassik bis Jazz, und kann in Ensembles mit ganz unterschiedlicher Größe und musikalischer Ausrichtung gespielt werden. Vom sinfonischen Blasorchester, der Funk & Soulband, der Bigband bis hin zum Saxofonquartett. Wenn das nicht ausreichend Gründe sind, dass das Saxofon Instrument des Jahres 2019 ist! (lacht)

Wie kamen Sie denn nun zum Saxofon?

Bis zu meinem 14. Lebensjahr hatte ich bereits einige Instrumente ausprobiert – unter anderem sollte damals im örtlichen Musikverein Klarinette lernen –, jedoch hatte mich keines überzeugt. Das änderte sich aber schlagartig, als es an meiner Schule eine Bigband­AG gab und ich das erste Mal ein improvisiertes Saxofonsolo hörte. Ich war begeistert und wollte unbedingt Saxofon lernen. 

Nach einer kleinen Wette mit meinem Vater, der Klarinette spielte, und mit Beharrlichkeit bekam ich dann mein erstes Tenorsaxofon. Die ersten Jahre brachte ich mir das Spielen überwiegend selbst bei und bekam hin und wieder einige Tipps des Bigband­-Leiters.

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