Die Wiener Popularmusik zwischen Biedermeier und Fin de siècle ist, wie kaum in einer anderen Epoche, vom signifikanten Einfluß der Tanzmusik geprägt. Eduard Hanslick bereits kritisierte »den hüpfenden Tanzcharakter, welchen die beiden Strauß und ihre zahlreichen Nachahmer in die Märsche gebracht haben« und stellte fest, daß »theatralisches Raffinement und weibische Sentimentalität . . . in die Marschmusik« eindringe, wodurch »diese militärische Musik ganz aus der Sphäre kräftigen Ernstes herausgedrängt werde . . .«. Die Donaumonarchie tanzte, wie es hieß, im Walzertakt in den Abgrund des 1. Weltkriegs. Der wahre
Herrscher dieser Epoche hieß nicht Franz Joseph I., sondern Johann Strauß II.