Mit zehn kam Michaela Neuwirth zur Flöte. Und obwohl die Querflöte eigentlich ein typisch klassisches Instrument ist, eignet sie sich hervorragend als Bandinstrument und ist äußerst vielseitig einsetzbar. Dabei spiele »es keine Rolle, ob es sich dabei um Jazz-, Pop- oder Rockmusik handelt«. Wir sprachen mit ihr über die Vielseitigkeit des Instruments.
Clarino: Das berühmte »Locomotive Breath« ist das Paradebeispiel dafür, dass die Querflöte auch in der Rockmusik eine große Rolle spielen kann. Wie haben Sie das entdeckt? Auch beim Hören von Ian Andersons Jethro Tull?
Michaela Neuwirth: Die allererste nichtklassische Flöten-CD, die ich mir gekauft habe, hieß »Atlantic Jazz Flutes« mit Stücken von Herbie Mann, Rahsaan Roland Kirk, Hubert Laws und Yusef Lateef. Da habe ich entdeckt, dass es mit dem Instrument noch weitaus mehr Möglichkeiten gibt, als ich bislang dachte. Ab diesem Zeitpunkt begann ich, mir neben dem klassischen Repertoire auch verschiedene Jazzflötisten anzuhören. Aber auf Jethro Tull mit Ian Anderson kam ich erst etwas später.