Insgesamt neun Konzerte spielte das Landesblasorchester Nordrhein-Westfalen (NRW) unter der Leitung von Chefdirigent Renold Quade auf seiner zwölftägigen Chinatournee, die am 27. Oktober mit einem Konzert im Hotel Ritz-Carlton in Schanghai zu Ende ging. Das 60-köpfige Blasorchester, unterwegs als Kulturbotschafter des Landes NRW, traf auf vielfältigste Publikumserwartungen und erfüllte seine Aufgaben mit Bravour. Die Chinesen, bekanntermaßen ein eher zurückhaltendes und bedächtiges Publikum, gaben im Laufe eines jeden Konzertes ihre ruhige emotionale Grundhaltung mehr und mehr auf und feierten die Musiker von Rhein und Ruhr mit stürmischer Begeisterung.
Mit spürbar großer, aber eigentlich nicht genau definierter Erwartungshaltung strömten die Chinesen in die Konzerte, die alle mindestens zu 80 Prozent ausverkauft waren. In Wenling mussten wegen der großen Nachfrage sogar zwei Konzerte hintereinander gespielt werden – und das an einem Montagmorgen. Das Erlebnis »westliche Musik«, aber besonders auch der Klangkörper »Sinfonisches Blasorchester« hatte die Neugier entfacht. Anfangs, gemäß chinesischer Gepflogenheiten, sah man den ein oder anderen im Publikum noch mit seinem Handy beschäftigt, doch ließen die Zuhörer mehr und mehr davon ab. Offenen Geistes verfolgten Chinesen aller Altersschichten die Konzerte.