Von den Fragen, die Malte Burba immer wieder erreichen, greifen wir jeden Monat einige heraus, die alle interessieren könnten. Im aktuellen Beitrag geht es um Tonhöhenveränderung, Probleme, wenn man “wie ein Irrer” übt”, das Hybrid-Mundstück von Wycliffe Gordon sowie die Caruso-Methode. Wenn Sie eine Frage haben, die Malte Burba auf dieser Seite beantworten soll, dann mailen Sie an: burba(at)brawoo.de
Für die Tonhöhenveränderung ist es doch aus körperfunktionaler Sicht komplett irrelevant, ob Ventile gedrückt werden oder nicht, oder? Also beispielsweise fällt mir der Wechsel zwischen c3 und d3 schwerer, wenn ich beide mit 0 drücke, und leichter, wenn ich das d mit 1 greife. Das ist nur Dummheit, oder?
Das eher nicht, sondern Konditionierung und wieder einmal ein wunderbares Beispiel dafür, dass der Unterschied zwischen Profis und Anfängern nur gradueller und nicht prinzipieller Natur ist.
Ein sehr häufiges Problem bei Anfängern ist nämlich, dass sie nach einer Weile zwar die Bindung c2 bis e2 (4. bis 5. Naturton) sauber spielen können – allerdings nur, wenn sie die beiden ersten Ventile drücken. Ohne Ventile will die Bindung partout nicht gelingen. Dann lässt man einige Male nacheinander die Bindung mit Ventilbenutzung spielen, um dann mit demselben Schwung anstelle auf die Ventile auf das unmittelbar davor liegende Mundruhr zu drücken. Zur Überraschung aller Beteiligten klappt dann die Bindung! Die zur Tonhöhenveränderung nötige Zungenbewegung ist also zunächst nur mit synchroner Fingerbewegung abrufbar. Nach einer Weile mentaler Verarbeitung ist diese Überlistung aber bald überflüssig.