»Wer entscheidet und wie?«, fragte der Autor im ersten Teil der Reihe »Was ist das Blasorchester?«. Es gibt viele unterschiedliche Meinungen, was ein Blasorchester ist und aus welchen Instrumenten es besteht. Der erste Teil griff allgemeine Gesichtspunkte heraus, der zweite beleuchtete die Holzbläser. Nun geht es im vierten Teil um Schlag- und Saiteninstrumente.
Seit Einführung der Perkussionsinstrumente in das Blasorchester mit der Türkischen Musik Ende des 18. Jahrhunderts gehören kleine Trommel, große Trommel, Beckpaar und Triangel zur Grundausstattung des Schlaginstrumentariums eines Blasorchesters. Komponisten wie Ludwig van Beethoven (Polonaise, WoO 21 und Ecossaise, WoO 22) und Felix Mendelssohn Bartholdy (Ouvertüre, op. 24) verwendeten sie Anfang des 19. Jahrhunderts.
Bis zum Zweiten Weltkrieg haben die meisten Komponisten, unter anderem Gioacchino Rossini (La Corona d’Italia), Nicolai Rimski-Korsakow (Konzertstück für Klarinette und Posaunenkonzert), Paul Hindemith (Konzertmusik, op. 41) und Ernst Pepping (Kleine Serenade), hauptsächlich kleine Trommel, große Trommel und Beckpaar verwendet. Das Tamtam erschien zum ersten Mal in »Westlicher Musik« in François Joseph Gossecs »Marche lugubre« (1790) und wurde später von Hector Berlioz für seine »Symphonie funebre et triomphale«, op. 15, und von Camille Saint-Saëns für »Occident et Oriént«, op. 25, eingesetzt.
Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Pauken öfters benutzt, zum Beispiel in Percy Graingers »Shepherds Hey« und »Colonial Song«, Ernst Kreneks »Drei lustige Märsche«, Ernst Tochs »Spiel«, Gustav Holsts »Erste Suite in Es«, Ralph Vaughan Williams’ »Folk Song Suite« und Paul Fauchets »Symphonie pour Musique d’Harmonie«. Ein paar andere Perkussionsinstrumente wurden gelegentlich verwendet. Florent Schmitt (Dionysiaques), Gustav Holst (Erste Suite in Es und Zweite Suite in F) und Hans Gál (Promenadenmusik) benutzten das Tamburin, und Florent Schmitt (Dionysiaques) und John Philip Sousa (Dwellers of the Western World Suite) verwendeten Kastagnetten.