Brass, Orchestra, Wood | Von Hans-Jürgen Schaal

Was sind Multiphonics? Das Stichwort

Multiphonics
Albert Mangelsdorff (Foto: Von Krajazz - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=22400853

Die Beherrschung von Mehrklängen ist heute fester Bestandteil der “erweiterten” Spieltechnik bei fortgeschrittenen Bläsersolisten. Was sind Multiphonics?

Auf Blasinstrumenten spielt man einen Ton nach dem anderen – so ist es jedenfalls gedacht. Erfahrene Bläserinnen und Bläser wissen allerdings, dass auf ihrem Instrument auch komplexe Mehrklänge möglich sind. Die Grundlage solcher “Multiphonics” ist das Hervorbringen von zwei Tönen gleichzeitig. Dabei bilden sich – real oder als Illusion im Gehirn des Hörenden – weitere sogenannte Differenz- und Summationstöne. Wenn zwei Blockflöten angeblich “unisono” spielen, hört man solche “Schwebungen” ständig. Als einer der Ersten hat der Geiger Giuseppe Tartini die Differenz­töne beschrieben, wie sie bei Doppelgriffen auf der Geige entstehen – sie heißen daher auch Tartini-Töne. Man unterscheidet zum Beispiel quadratische Differenztöne, die sich zwischen zwei Grundfrequenzen bilden, oder kubische Differenztöne zwischen einem Grundton und dem Oberton eines anderen Grundtons. 

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