1944 war ein ereignisreiches Jahr, vor allem geprägt durch den Zweiten Weltkrieg. 1944 war aber auch blasmusikalisch gesehen ereignisreich, denn Alfred Reed erhielt den Kompositionsauftrag zu einem Werk »russischer Musik« für ein Konzert in Denver/Colorado. Ziel dieses Konzerts war es, die sowjetischamerikanischen Beziehungen zu verbessern. Nur 16 Tage vor dem Konzert begann Reed mit seiner Komposition – herausgekommen ist dabei ein Werk, das zu den meistgespielten Werken für Blasorchester gehört: die »Russian Christmas Music«.
Das knapp 16-minütige Werk der Schwierigkeitsstufe 3,5 besteht formal aus nur einem Satz, kann musikalisch gesehen aber in vier Abschnitte eingeteilt werden. Es basiert auf liturgischer Musik der Orthodoxen Kirche, die im Original immer nur gesungen wird. Dazu gibt Alfred Reed im Vorwort den Hinweis, dass die Musik, egal wie schnell das Tempo oder wie stark ein musikalischer Höhepunkt ausfällt, immer in einem lyrischen Stil und mit großer Sanglichkeit gespielt werden muss. Tempo- und vor allem exakte Metronomangaben sind nur als Annäherung zu betrachten – das gespielte Tempo hängt von der Größe des Orchesters, dem Können der Spieler und der jeweiligen Akustik des Aufführungsortes ab.