Bevor es in die Sommerpause geht, möchte ich noch einmal das Bisherige rekapitulieren. Wir haben festgestellt, dass Rhythmus eigentlich ganz einfach ist: Für binäre Rhythmen (alle 2er, 4er, 8er usw. Notengruppen und Takte) nehme man das binäre Quantisierungsgitter und platziere dort aus einer Auswahl von 16 Grundbausteinen die jeweils passenden… Für ternäre Rhythmen (alle 3er, 6er, 9er usw. Notengruppen und Takte) nehme man das ternäre Quantisierungsgitter und platziere dort aus einer Auswahl von sieben Grundbausteinen die jeweils passenden…
Diese insgesamt 23 »Rhythmus-Legosteine« – bei denen die Akzentnote(n) die gespielte Note(n) und die Unakzentuierten das Gitter darstellen – seien hier noch einmal aufgeführt.
Aus diesen 23 Grundbausteinen können wir ALLE binären und triolischen Rhythmusfiguren bauen. (So wie das gewaltige gesamte westliche Œuvre der Musik aus nur zwölf Tönen gebaut wurde und wird. So wie die Literaturwelt aus nur 26 Buchstaben geschaffen wurde und wird. Ich finde das immer wieder aufs Neue beeindruckend…).
Des Weiteren haben wir gelernt, wie wir mit Händen und Füßen – ohne Instrument – diese Grundbausteine erarbeiten und dann aus ihnen selbstständig Rhythmusfiguren bauen können bzw. uns bis dato unverständliche, komplexe Figuren aufschlüsseln und beherrschen gelernt haben. Wir haben zwei Handsätze: immer abwechselnd Rechts – Links oder die betonten Schläge mit Rechts und die unbetonten mit Links (»Paradiddlehandsatz«).
Und wir haben angefangen, den ganzen Körper mit einzubeziehen, um den Rhythmus zu einer ganzkörperlichen Erfahrung zu machen – ähnlich wie beim Tanzen. Und last, but not least haben wir dem Rhythmus durch lautes Mitzählen eine Stimme gegeben – unsere Stimme!
Nutzen Sie doch die Sommerpause zum Rekapitulieren des bisherigen Stoffs. Oder wie wäre eine gepflegte Trommelsession am Strand – auf Djemben, Totenschädeln oder auch nur mit den Händen? Oder Sie retten den Reisetag und starten im endlosen Stau eine relaxte Rhythmussession im Auto, die sich vom San Bernadino Pass bis Chur ausbreitet?
Ich hoffe sehr, dass ich in Ihnen eine neue Begeisterung und ein neues Erleben des Rhythmus einpflanzen konnte – und wir haben noch viel vor uns!