Im folgenden Fachbeitrag soll es um Kompetenzen gehen, die Jugendarbeiter in ihrer alltäglichen Arbeit wissen, können und vorhalten sollten. Beginnend mit den gruppenpädagogischen Grundlagen wird sich dem Begriff selbst genähert, aufgezeigt, wie bedeutend die GleichaltrigenGruppe für das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen ist, Gruppenphasen, Gruppenprozesse und Rollen in der Gruppe erläutert sowie beschrieben, wie der Umgang mit herausfordernden Gruppenmitgliedern passieren kann.
Wir alle haben Erfahrungen in der Gruppe, sei es in der Kindertagesstätte, in der Schule oder eben in Vereinen und Verbänden. Wir sind fast überall von Menschen umgeben, gegenüber denen wir uns im sozialen Miteinander orientieren, verhalten und bewegen. Eine Gruppe ist zumeist ein Zusammenschluss von mindestens drei Personen, die häufig innerhalb einer unmittelbaren Beziehung zueinander stehen (zum Beispiel aufgrund einer gemeinsamen Vereinsmitgliedschaft). Gleichzeitig verfolgen die Gruppenmitglieder zumeist ein gemeinsames Interesse (zum Beispiel zu musizieren), sodass die Gruppe dadurch auch eine Art organisationale Rahmung und Orientierung erhält. Gruppen verfügen dementsprechend über vielfältige Funktionen.
Naheliegend erscheint vor allem, dass Gruppen einer Isolation präventiv entgegenwirken, das heißt, indem wir Kontakt zu anderen Menschen haben, lernen wir, wie es ist, in einer Gesellschaft zu leben und gleichzeitig nicht alleine zu bleiben, also nicht isoliert zu sein. Nach der zwar als veraltetet anzusehenden, aber dennoch gültigen Bedürfnispyramide nach A. H. Maslow (u. a. 2002) haben wir als Menschen selbstverständlich auch soziale Bedürfnisse, welche eine Gruppenzugehörigkeit, also der allgemeine »Herdentrieb« und damit auch die Übereinstimmung mit gesellschaftlichen Normen und Werte mit einschließt. Vor allem für Kinder und Jugendliche ist das Aufwachsen in sogenannten »peer groups« (Gleichaltrigen-Gruppen) als sehr bedeutend anzusehen.