Wood | Von Klaus Härtel

Zoot hat das letzte Wort

Die CLARINO-Serie »Sie haben das letzte Wort« ist zwar in Interview-Form gehalten, sie soll aber einmal andere Fragen beinhalten, als man sie aus »normalen« Interviews kennt. Durch ungewöhnliche und nicht alltägliche Fragen will die Redaktion Neues vom Künstler erfahren. Die Fragen beginnen immer gleich. Wir sind gespannt auf nicht immer gleiche Antworten.

Wann war das letzte Mal, dass Ihnen eine Biene in den Saxofontrichter geflogen ist?

Oh Mann, das passiert mir ständig! Nicht nur bei »Honeysuckle Rose«, auch wenn ich »Honey Pie« oder »Sugar Sugar« spiele. Ich hab’ halt diesen honigsüßen Summton auf dem Sax, da kann kein heißer Brummer widerstehen.

Wann war das letzte Mal, dass Sie in einer Telefonzelle geschlafen haben?

Es gibt ja kaum noch Telefonzellen, eine Schande! Wenn ich alle Knete zusammenkratze, reicht es manchmal für ein richtiges Hotelzimmer. Allerdings ohne Frühstück. Ich mag auch Müllcontainer, wenn sie mit was Weichem gefüllt sind.

Wann war das letzte Mal, dass Sie mit Dr. Goldzahn und The Electric Mayhem gespielt haben?

Sie werden lachen: Je chaotischer so eine Nummer ist, desto länger üben wir dafür. Wir proben ziemlich regelmäßig, denn das nächste Muppet-Show-Special kommt bestimmt.

Wann war das letzte Mal, dass Sie sich wünschten, in einer anderen Show bekannt geworden zu sein?

Eigentlich kann ich mich nicht beklagen. Nennen Sie mir einen Saxofonisten, der so populär ist, dass er tausendfach als Stoff- und Gummifigur nachgebildet wurde! Dessen Bild massenhaft Tapeten und T-Shirts ziert! Sogar in einem Game fürs Smartphone bin ich zu haben!

Wann war das letzte Mal, dass Sie an Gonzo gedacht haben?

Dieses verrückte Huhn und seine Trompete bereiten mir heute noch Albträume! Das ist kein Musiker, sondern ein Alien! Das Schlimmste war, dass man uns manchmal verwechselte – weil er beim Opening den letzten Ton spielte und ich beim Closing! Das war schon verletzend, denn er traf den Ton ja nie.

Wann war das letzte Mal, dass Sie sich einen anderen Namen gewünscht haben?

»Zoot« ist schon ganz okay. Man kann sich seinen Spitznamen ja nicht aussuchen. Auch mein Saxofonkollege Zoot Sims hieß übrigens nicht Zoot, sondern eigentlich John. Von daher hat »Zoot« eine gute Tradition.

Wann war das letzte Mal, dass Sie mit Gato Barbieri verglichen wurden?

Die Ähnlichkeit ist wirklich rein äußerlich. Gato ist als Saxofonist mehr so auf Latin und Free, ich bin ein Swinger und Groover und R’n’B-Mann. Von daher ähnle ich mehr Lou Marini – aber der hatte halt selten einen Hut auf.

Wann war das letzte Mal, dass Sie Ihren Hut abgenommen haben?

Ich schaue schon hin und wieder mal nach, was sich so darunter tut. Die Haare werden aber nicht zahlreicher.

Wann war das letzte Mal, dass Ihr Instrument für ein Altsaxofon gehalten wurde?

Es sieht ja wie eines aus, oder? Ja, das ist ein magisches Horn! Die meisten können das, was ich so spiele, nur auf dem Tenor. Und für meinen berühmten letzten Ton braucht man normalerweise ein Bariton.

Wann war das letzte Mal, dass Sie auf »Smoke Gets In Your Eyes« angesprochen wurden?

Schon bei der Show damals war das ein Running Gag. Wenn eines der Tanzschweine heimlich hinter der Szene einen Joint rauchte, hieß es immer gleich: Zoot, hast du wieder »Smoke« gespielt? 

Wann war das letzte Mal, dass Sie Ihre Haarfarbe geändert haben?

Also, das mit der Haarfarbe ist mir selbst ein Rätsel. Dr. Teeth meinte mal, es hinge mit meinem Drogenkonsum zusammen. Ich habe jedenfalls nie ein Haarfärbemittel benutzt, ehrlich!

Wann war das letzte Mal, dass Sie drei Sätze am Stück gesagt haben?

Gerade eben. Oder nicht?