Es gibt im Blasmusikbereich eine Technik, die ohne Nase nicht funktioniert: Die Zirkular- oder Permanentatmung. Die ist im Grunde ja ganz einfach, denkt man sich. Man muss nur einatmen, während man ausatmet. Das geht? Das geht!
Klaus Gesing im Gespräch
Was man braucht, ist eine Art Luftvorrat, auf den man abseits der Lunge zugreifen kann. Wir haben uns einmal mit dem Multiinstrumentalisten Klaus Gesing unterhalten, der beim Multiphonics Festival 2017 »Artist in Residence« sein wird und über »Physiologische Grundlagen und Spieltechniken« sprechen wird. Ein Thema dort wird die Zirkularatmung sein.
Wozu Permanentatmung?
Wir stellen ihm die entwaffnende Frage gleich vorweg: Wozu braucht man die Permanentatmung? Er antwortet ohne zu zögern: »Man braucht sie, wenn man ehrlich ist, höchst selten. Man braucht sie eigentlich nur, wenn man im kammermusikalischen Kontext tatsächlich einmal keine Pause machen darf.«
Aber Klaus Gesing sieht in dieser Technik trotzdem einen Sinn. Sonst würde er sie ja nicht anwenden oder unterrichten: »Man kann diese Technik wunderbar dazu verwenden, um die Tonfarbe zu ändern. Man wird sich der synaptischen Verbindungen bewusst. Das ist wie beim ›Mit den Ohren wackeln‹. Man erlangt bewusste Kontrolle über die Muskulatur im Mundraum und lernt, diese Muskeln sinnvoll einzusetzen.«