Hinter den Kulissen des Musikhaus Thomann
In der Rubrik Hinter den Kulissen werden verschiedenste Musikinstitutionen einmal von ihren unbekannteren und internen Seiten beleuchtet. Ob Musikverlag, Tonstudio, Opern- oder Musikhaus: Alle haben ihre ganz individuellen Abläufe und Gewohnheiten. Dieses Mal gab uns das Unternehmen Thomann im fränkischen Treppendorf in der Nähe von Bamberg großzügige Einsichten.
Das Jahreskonzert steht an. Am Wochenende wird mein Barisax wieder einmal eine wichtige Rolle spielen. Also werde ich die entscheidenden Stellen noch einmal ganz genau üben, meine Anmerkungen durchlesen, die Klappen kontrollieren. Blätter habe ich. Nicht. Kein Problem. Handy gezückt, Thomann-App geöffnet, Suche gestartet. Eine Handvoll Klicks später liegt das Vandoren Classic Blue Baritone Sax 3.0 im Warenkorb. Versprochen wird mir die Lieferung für etwa 24 Stunden später, also am nächsten Werktag. Das reicht also noch locker für das Jahreskonzert …
Im Idealfall dauert es vom letzten Klick der Bestellung bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Ware im Postausgang in Treppendorf liegt, weniger als eine Stunde. Das erklärt COO Markus Neser, Neffe des Firmenchefs Hans Thomann, nicht ohne Stolz. Im Idealfall wohlgemerkt. Denn die Barisax-Blätter sind bei weitem nicht die einzigen Produkte, die hier den Warenausgang verlassen. Insgesamt werden in Treppendorf etwa 120 000 Artikel pro Tag verkauft, die in 30 000 Paketen versendet werden. Summiert sind das 6,8 Millionen Pakete pro Jahr. Das ist eine Menge, die nicht wirklich greifbar ist. Ein Versuch: Ein Jahr hat etwa eine halbe Million Minuten. Umgerechnet gehen also – im Schnitt – 13,6 Pakete pro Minute aus dem Warenausgang in die LKW und werden weltweit verschickt. 35 Prozent davon bleiben in Deutschland, 65 Prozent der Waren verlassen Treppendorf in Richtung Ausland.
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