Orchestra, spielBAR | Von Katja Brunk

Die tänzelnden Soldaten – »Militärmarsch« von Franz Schubert, arr. Gustav Gaigg

Zu einem Militärmarsch gehört immer ein zackiger Zweivierteltakt. Oder? Nicht so in Franz Schuberts »Militärmarsch«. Zweivierteltakt ja, aber zackig? Der Musikwissenschaftler Kurt Honolka beschrieb diesen Marsch als einen jener »völlig unmartialischen Militärmärsche, die die tröstliche Einsicht vermitteln, dass Soldaten und Heere offenbar nicht nur marschieren, sondern auch tanzen können – jedenfalls unter Schuberts musikalischem Feldherrnkommando«.Der Militärmarsch op. 51 Nr. 1 ist der erste der »3 Marches militaires«, im Original für Klavier zu vier Händen, die Schubert während seiner Zeit in der Sommerresidenz des Grafen Johann Karl Esterházy in Zseliz/Ungarn (das heutige ˇZeliezovce in der Slowakei) verbrachte. Er unterrichtete die Tochter des Grafen und schrieb das Werk zu Lehrzwecken für seinen Musikunterricht. Die Angaben des genauen Kompositionsdatums schwanken zwischen 1818, 1822 und 1824. Sicher­ ist aber, dass die »3 Marches militaires« 1826 in Wien von Anton Diabelli veröffentlicht wurden.

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