In diesem Spätsommer jährte sich der Todestag von Ernest Majo zum zwanzigsten Mal. Er verwendete mit “Majo” gerne die Kurzform seines vollständigen Nachnamens “Majowski”. Er wurde im August 1916 in Herne (NRW) geboren und verstarb im August 2002 in Scharmberg (BW), kurz vor Vollendung seines 86. Lebensjahres. Als Komponist, Arrangeur, Dirigent und Pädagoge machte er umtriebig stets auf sich aufmerksam.
Ernest Majo stammte aus einer musizierfreudigen Familie. Sein gestrenger Vater (“Wie viele Geigenbögen er auf meinem Rücken zerschlug, kann man nur erraten”), seine Geschwister und Vettern waren ebenfalls allesamt Musikanten, ob “tastend”, “streichend” und/oder “blasend”. Seine Mutter (“Der ruhende Pol der Familie”), eine sehr fromme Frau, öffnete ihm durch regelmäßige Kirchenbesuche – mit acht Jahren hatte er auch einmal erwogen, Ordenspriester zu werden – den Weg zur Orgel. Nebenbei begann der junge Ernest zudem intensiv zu malen. Um in der Dorstener Feuerwehrkappelle, dirigiert von seinem Vater, mitspielen zu können, erlernte er damals dann auch kurzerhand das Spiel auf dem Tenorhorn.
So begann er 1932, nach Schulabschluss der “mittleren Reife”, schließlich schon in jungen Jahren sein Musikstudium an der Folkwang Hochschule in Essen. Das Fagott und die Viola, neben dem Pflichtinstrument Klavier, wurden seine Studieninstrumente. Komposition, Harmonielehre und Instrumentation waren alsbald weitere wichtige Fächer. So war es nicht verwunderlich, dass er sich schnell an ersten Kompositionen ernster Musik, wie etwa einem Klavierkonzert, gar einer Oper und vielem mehr, versuchte.