Kopfschmerzen, ein steifer Hals und verspannte Nackenmuskulatur: Viele Instrumentalisten haben Beschwerden in der Halswirbelsäule und Schulter-Nacken-Region. Unabhängig von den körperlichen Unannehmlichkeiten wirken sich bei Bläsern Dysfunktionen der Halswirbelsäule auch massiv auf den Ansatz und die Spielqualität aus, denn zwischen der Halswirbelsäule und dem Kiefergelenk bestehen enge funktionelle Verbindungen.
Lesen Sie, welchen Einfluss die Kopfposition auf die Druckverhältnisse im Kiefergelenk hat, wie sich Ansatz und Spannung der Kiefermuskulatur gegenseitig beeinflussen und welche Übungen Erleichterung bei Nackenverspannungen bringen.
Ob Musiker oder nicht, Beschwerden im Bereich der Halswirbelsäule treten oft in charakteristischen Wirbelsäulenabschnitten und Muskeln auf. Musiker und insbesondere Bläser sollten die funktionellen Zusammenhänge im Halswirbelsäulenbereich kennen, daher beginnt der vorliegende Beitrag mit etwas allgemeiner Anatomie: Die Halswirbelsäule wird in die obere und untere Halswirbelsäule eingeteilt. Die obere Halswirbelsäule ist hauptsächlich für Beugung, Streckung und Rotation zuständig. Zwischen den ersten beiden Wirbeln, Atlas und Axis, sind 40-Grad-Drehungen möglich, was fast die Hälfte der gesamten Kopfrotation ausmacht.
In der unteren Halswirbelsäule vom dritten bis siebten Wirbel teilen sich die Gradzahlen im Bewegungsausmaß der Beugung, Streckung, Seitneigung und Rotation relativ gleichmäßig auf. Aufgrund ihrer Winkelstellung sind jedoch einzelne Segmente mobiler als andere. Für den Menschen ist die hohe Beweglichkeit der Halswirbelsäule überlebenswichtig, garantierte sie doch schon in frühen Zeiten eine optimale Orientierung und Kontrolle der Umgebung.