In Tirol wächst man umgeben von Bergen auf. Man erinnere sich nur an die erste Zeile des Marschlieds »Dem Land Tirol die Treue« (»Ein Kranz von Bergen, stolz und hoch erhoben…«). Daher ist es nicht verwunderlich, dass auch Hermann Pallhuber, aufgewachsen in der Umgebung von Schwaz, sich bei seinen Kompositionen regelmäßig von Themen aus der Bergwelt hat inspirieren lassen.
Nachzeichnung einer traumhaften Kulisse
Wer abseits der Alpen – und womöglich auch abseits der Mittelgebirge – aufgewachsen ist, wird gerne leicht spöttisch als »Flachlandtiroler« bezeichnet. Diese Gruppe hat Pallhuber sicherlich auch vor Augen, wenn er im Vorwort zur Partitur einige Assoziationshilfen gibt: »Weite Wiesen, schroffe Felswände, wild-romantische Schluchten, tosende Wasserfälle und idyllische Bergseen: ›Mountain Lake‹ zeichnet mit sanften Melodien, einem majestätischen Choral, pulsierenden Rhythmen und zauberhaften Solopassagen die ›traumhafte‹ Kulisse eines Bergsees nach.«
Sehr sanft geht es los mit einem tiefen Unisono in den Klarinetten und »Naturquinten« im Blech. Pallhuber achtet dabei auf eine möglichst differenzierte Instrumentation, indem er darauf verzichtet, einfach »nur« die Hörner – als naturnahe Instrumente – einzusetzen. Stattdessen teilt er den Klang auf je eine Trompeten-, Horn- und Posaunenstimme auf und sorgt durch den Einsatz von Dämpfern für weitere klangliche Aufsplittung. Besonders lockere Hände sollte der Paukenspieler haben, da der Rhythmus bis Takt 37 durchzuhalten ist.