Der kleine französische Ort La Couture-Boussey liegt etwas über 70 Kilometer von Paris entfernt, im Südosten des Département Eure in der Normandie. La Couture-Boussey? Irgendwie beschleicht einen das Gefühl, dem Ortsnamen schon einmal oder sogar mehrfach begegnet zu sein. Als Bläser wäre das auch gar nicht so ungewöhnlich und diese Möglichkeit wäre sogar in mehrfacher Hinsicht denkbar. Das »Sesam-öffne-dich« für La Couture-Boussey lautet: Martin Chanu, Leblanc, Djalma-Juillot, Laubé, Noblet, Malerne, Marigaux und nicht zuletzt Hotteterre.
Übersetzt in Bläserlatein heißt das Klappenpolster und Blattschrauben, Klarinetten, Flöten und Oboen. Eigentlich verdient die Fabrikanten-, Musiker- und Komponistenfamilie Hotteterre eine ganz eigene und eingehende Betrachtung, aber bläserlateinisch muss auch hier der Begriff »Flöten« reichen. Also Blasinstrumente-Manufakturen und Zubehörlieferanten, und La Couture-Boussey ist demnach eine Gleichung, die aufgeht. Man könnte fast von der Wiege der französischen Holzblasinstrumentenindustrie sprechen.