»Was wird das neue Jahr bringen?«, fragt man sich. Eines ist schon sicher: Der BigBand der Bundeswehr einen neuen Leiter – Timor Oliver Chadik übernimmt. Seit kurzem leitet er auch den Orchesterverein Hilgen. Wir sprachen mit dem 38-Jährigen über die neuen Herausforderungen.
Sie haben, salopp gesagt, alles schon »ausprobiert«: Oper, Sinfonieorchester, Blasorchester. Ist die Bigband da ein weiterer Mosaikstein in ihrem Künstlerporträt?
Seit Abschluss meines Studiums hatte ich tatsächlich das große Glück, in den verschiedensten Bereichen der Musik auf sehr hohem professionellem Niveau tätig sein zu dürfen. Jeder dieser zuvor erwähnten einzelnen Bereiche hat mich als Musiker geprägt und durch die speziellen Herausforderungen der jeweiligen Sparten musikalisch und künstlerisch beeinflusst. In der Oper lernt man als Dirigent quasi von der Pike auf an erster Stelle das Begleiten eines Solisten/Sängers und das aufmerksame Zuhören. Darüber hinaus bekommt man durch das Zusammenwirken von Musik, Wort, Szene und Licht ein gutes Gespür und Gefühl für das sowohl inhaltlich als auch musikalisch Dramaturgische eines Werks. Beim Dirigieren der großen Sinfonien, zum Beispiel von Gustav Mahler, bestehen dann wieder ganz andere Herausforderungen. Hier steht an erster Stelle der immer wieder zitierte große Bogen, der Spannungsverlauf über einen langen Zeitraum im Optimum über alle Sätze einer Sinfonie. Das muss man sich als Dirigent gut einteilen und die jeweilige Entwicklung hin zu den Höhepunkten der Musik geschickt und überlegt einteilen.
In der sinfonischen Blasmusik profitiert man natürlich davon, wenn man mit Oper und Sinfonie groß geworden ist, da die klanglichen, musikalischen und ästhetischen Idiome und Synonyme der Musik meist stark an das romantische Repertoire eines Sinfonieorchesters angelehnt sind.