Sebastian Sager ist Solo-Posaunist der Niederbayerischen Philharmonie und spricht über seine persönlichen Erfahrungen mit der Alexandertechnik.
CLARINO: Du hast während Deines Studiums fünf Jahre Alexandertechnik-Unterricht gehabt. Was hat dich daran fasziniert?
Sebastian Sager: Mir hat vor allem gefallen, dass viele automatisch ablaufende Handlungen einmal gezielt beleuchtet werden, um dann einen neuen Zugang aufgezeigt zu bekommen. Das ist aber nicht nur bei der Alexandertechnik so, sondern auch bei anderen Körpertechniken. Allerdings hängt auch sehr viel vom Lehrer ab und da hatte ich bei der Alexandertechnik eine für mich passende gute Lehrerin gefunden und so bin ich dabei geblieben.
Kannst Du die Situation des Lehrer-Schüler-Verhältnisses näher beschreiben?
Ich hatte zuerst einen Alexander-Lehrer ausprobiert, der einen relativ »verkopften« Unterricht gegeben hat. Das hatte mir aber nicht so zugesagt, weil ich selbst eher der Typ bin, der am Instrument zu viel denkt. Davon wollte ich ja auch unter anderem wegkommen. Und so habe ich dann zu einer Lehrerin gewechselt, die eine sehr bewegungsfreudige und flexible Art hatte. Das hat mir dann sehr geholfen.
Du sagst, du wolltest unter anderem von einem »verkopften« Spielen wegkommen. War das der Hauptgrund, warum du überhaupt eine Körpertechnik begonnen hast?
Mir wurde die Alexandertechnik von einem etwas älteren Freund empfohlen, der auch Posaune spielt. Er kannte die Alexandertechnik, hatte mich beobachtet und sagte mir dann: Probiere das doch mal aus, das könnte dir guttun.
Das PDF enthält alle fünf Artikel des Schwerpunktthemas „Sucht – Ein Thema für Musiker?“:
- Sucht in der Musik – Künstlerische Tätigkeit als Gefährdung? (von Stefan Fritzen)
- Ein Thema für Musiker? Die Angst, der Alkohol und die Sucht (von Claudia Spahn)
- Unser Gehirn braucht Musik – Die älteste Droge der Welt (von Hans-Jürgen Schaal)
- „Es verschiebt sich nach oben“ – Thomas Doss über schneller, höher, stärker (von Klaus Härtel)
- „Emotionen sind für mich viel wichtiger als Gedanken und Überlegungen“ (von Alexander Türk-Espitalier)