Mozarts Sextett »Ein musikalischer Spaß« (KV 522) entstand 1787. Die Beinamen »Dorfmusikantensextett« und »Bauernsinfonie«, die das Stück nach dem Tod des Komponisten bekam, sind etwas irreführend, denn die Zielscheibe des derben Spaßes sind zwar auch die aufführenden Musiker, in erster Linie aber dilettierende Komponisten, denen es sowohl an technischer Fertigkeit als auch an Einfällen mangelt. Die Originalbesetzung verlangt Streicher (2 Violinen, Viola, Bass) und zwei Hörner. Das klassische, alte Werk gibt es auch als Bläserarrangement vom Ensemble bis zum Orchester (die Blasorchesterfasung gibt es zum Beispiel im Verlag Wilhelm Halter). Und dass ja schon der Mozart Spaß im Kopf hatte, ist kein Geheimnis. Es muss Mozart diebische Freude bereitet haben, die Stimmen seines »Musikalischen Spaßes« aufzuschreiben. Ausnahmsweise unterzog sich der Komponist dieser für ihn ansonsten tödlich langweiligen Prozedur höchstselbst, um all das, was er an falschen Noten in seine Partitur geschrieben hatte, auch minutiös richtig in die Stimmen zu übertragen.
Das PDF enthält alle fünf Artikel des Schwerpunktthemas "Sehr witzig! (Blas)Musik und Humor":
- Sehr witzig! Humor und (Blas)Musik (von Stefan Fritzen)
- Chopin auf der Tuba – Anmerkungen zum Humor in der Musik (von Hans-Jürgen Schaal)
- Humoristische Werke
- Mnozil Brass – Die Pointe muss sitzen (von Klaus Härtel)
- Verdi oder Wagner? (Anneliese Schürer und Klaus Härtel)