Aus der Fülle der Fragen, die Malte Burba immer wieder erreichen, greifen wir jeden Monat einige heraus, die alle interessieren könnten. Im aktuellen Beitrag geht es um das Gleichgewicht, um die “Unwichtigkeit” der Lippen sowie das Meckern der Lehrer. Wenn Sie eine Frage haben, die Malte Burba auf dieser Seite beantworten soll, dann mailen Sie an: burba(at)brawoo.de
Inwieweit spielt das Gleichgewicht bzw. der Gleichgewichtssinn beim Spielen eines Blasinstruments eine Rolle? Hat es Auswirkungen auf die eigene Präzision, wenn man einen schlechten Gleichgewichtssinn besitzt bezüglich Wahrnehmung der Zunge, Lippen, Muskeln?
Es wäre zu schön, wenn immer alles so plausibel zusammenpassen würde, wie wir es gerne hätten. Aber Biologie ist nun einmal keine Mathematik. Ein schlechtes physisches Gleichgewichtsvermögen impliziert nicht automatisch eine unsensible (Selbst-)Wahrnehmung, zumal das Gleichgewichtsvermögen sehr oft solche rein körperlichen Ursachen hat, die in keinerlei Zusammenhang zum Instrumentalspiel stehen. Antwort also: nein!
Allerdings lassen sich im übertragenen Sinne unter dem Oberbegriff Balance eigentlich alle für unser Leben relevanten Dinge subsumieren: Beim Kochen beispielsweise sollten die Zutaten in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen, Dramaturgie lebt in der Regel von einer gewissen Ausgewogenheit zwischen Aufgeregtheit und Entspannung, und natürlich sollte sich gute Musik auch in einem derartigen Spannungsfeld bewegen.