Er hat ungarisches Feuer, steht gern im Mittelpunkt, streicht sich mit keckem Aufreißer-Blick durchs Haar und zeigt stolz sein imposantes Brusthaar. Zoltan Kiss, der Mann an der Posaune, die EU-Osterweiterung von »Mnozil Brass«. Aber er ist nicht nur das. Das ist nur eine seiner vielen Facetten, die alle bunt schillern. Zoltan Kiss bringt nun auch seine erste Solo-CD »Slideshow« auf den Markt.»Ich kann nicht sagen, dass auf dieser CD meine Lieblingswerke sind«, lacht Zoltan Kiss an einem sonnigen Nachmittag während des Schagerl Brass Festivals im österreichischen Stift Melk. »Das hätte eine CD mit 20 Stunden gegeben.« Die Titelauswahl sei quasi nur die Spitze des Eisbergs. Voller Enthusiasmus spricht der Musiker über die ausgewählten Aufnahmen und man merkt sofort seine enge persönliche Bindung zu jedem einzelnen Werk. In der Mitte der »Slideshow« thront die »Ungarische Schnapsodie«, die Mnozil-Brass-Kollege Leonhard Paul Zoltan Kiss auf den Leib geschrieben hat. »Sie ist der Diamant, um den man lauter kleine Rubine setzt.« Mit diesem Debüt-Album beweist der Posaunist seine musikalische Vielseitigkeit. Von klassischen Werken aus seinem Studienabschlusskonzert über Jazz und verjazzte klassische Werke bis hin zu Improvisationen und Funk, darunter auch Eigenkompositionen von Kiss, ist hier alles versammelt – und fügt sich stimmig ineinander. Eine große Rolle hat für Kiss während des CD-Projekts »sein« Pianist Jacek Obstarczyk gespielt. Mit ihm zusammen schrieb er einige Arrangements, diskutierte über die Titelauswahl für die Scheibe und ist einfach nur begeistert von ihm. »Bei ›Autumn on Jupiter‹ haben wir improvisiert, ohne vorher irgendwelche Absprachen zu treffen. Ein Take und das war’s. Das lief so gut, dass wir gefragt wurden, wer dieses Stück komponiert hätte«, schwärmt der Blechbläser.
Zoltan Kiss – »Ohne Mnozil Brass wäre ich nicht, wo ich heute bin«
