Die internationale Jazz-Szene richtet ihren Blick gespannt nach Bremen. Erstmals findet die jazzahead! weitestgehend digital statt. Jetzt steht auch das Fachprogramm: Unter dem Motto “Close together from afar” rückt die Jazz-Fachmesse von Donnerstag bis Sonntag, 29. April bis 2. Mai, aktuelle Themen der internationalen Szene in den Fokus. “Die Pandemie hat Künstlerinnen und. Künstler, Veranstalter und viele andere hart getroffen. Ihre Interessen bilden den Schwerpunkt des diesjährigen Fachprogramms“, sagt die Projektleiterin der jazzahead! Sybille Kornitschky. Dabei soll es vor allem um einen richtungsweisenden Blick in die Zukunft gehen.
Hybride Zukunft? Branchenevents während und nach Corona
Während der Pandemie sind virtuelle Veranstaltungen zum Tagesgeschäft geworden. Doch welche positiven Erkenntnisse wird die Branche daraus für die Zukunft mitnehmen? Thematisiert werden in diesem Rahmen Online-Marketing, Einkünfte über gestreamte Events, umfassende Strategien für hybride (Konzert-)Veranstaltungen sowie ihre Umsetzung. “Ich sehe nicht die Rückkehr in eine rein analoge Welt, die Zukunft der Veranstaltungsbranche wird sicher viel hybrider”, ist Kornitschky überzeugt.
Einen weiteren Fokus legen die ProgrammmacherInnen aus Bremen auf den Themenbereich des Musikexports. Speziell regionale Initiativen und Festivalzusammenschlüsse haben im südlichen Europa in den letzten Jahren den nationalen Export beeinflusst. Am Beispiel von Jazz-Vereinigungen in Italien und Spanien möchte das Team um Kornitschky diesen Themenbereich beleuchten. “Unsere internationalen AusstellerInnen präsentieren auch in diesem Jahr ihre eigenen Programme, KünstlerInnen und Szenen, darunter zum Beispiel Lettland, Dänemark, Katalonien, Frankreich, Kanada, Kuba und weitere“, so die Projektleiterin.
Kostenfreies Programm für Musikerinnen und Musiker
Als besonderes Angebot werden zwei Panels des Fachprogramms kostenfrei auf der jazzahead!-Webseite und über Facebook für nicht registrierte MusikerInnen zugänglich gemacht. “What should emerging artists do?” fragt das Panel des Medienpartners Stingray DJAZZ, während ein anderes von der Deutschen Jazzunion die Studie zur Auswirkung der Coronakrise auf die Lebenssituation von Jazz-MusikerInnen vorstellt.
31 Showcase-Bands und Eröffnungsfeier
Neben den 31 Showcase-Bands ist die Eröffnungsfeier der jazzahead! am Donnerstag, 29. April, ein weiteres Highlight: Außer den Gastbeiträgen der US-amerikanischen Sängerin Dee Dee Bridgewater, als Vertreterin des International Jazz Days und dem Herbie Hancock Institute of Jazz, sowie Prof. Monika Grütters (CDU), der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, gibt es auch ein exklusives Kurzkonzert von der international renommierten Markus Stockhausen Group. Die Zeremonie wird live auf www.jazzahead.de sowie auf der jazzahead! Facebook-Seite für alle Fans übertragen.
Mit der Eröffnungsfeier werden auch die 31 Showcase-Konzerte aus Deutschland, Europa und Übersee eingeläutet. Nicht alle Bands können aus Pandemiegründen ihre Kurzkonzerte live in Bremen spielen. Einige haben deshalb inzwischen Aufnahmen in ihren Ländern gemacht, um sich der weltweiten Fachgemeinschaft im Stream der jazzahead! zu präsentieren. Die Fachwelt darf sich auch auf Interaktion, Interviews und direkten Austausch mit den Bands freuen. Eine Übertragung der Konzerte für die breite Öffentlichkeit ist ab dem 21. Juni geplant.
Langfristiges Netzwerken – auch zwischen den Zeitzonen
Schon jetzt haben sich rund 600 Teilnehmer und 80 Aussteller aus 40 Nationen für die Online-Ausgabe angemeldet. Eine Registrierung ist noch bis zum 30. April möglich. “Eine Teilnahme an der digitalen jazzahead! erfordert keineswegs eine Nonstop-Präsenz vor den Bildschirmen”, so Kornitschky. “Kann eine Veranstaltung oder ein Vortrag nicht wahrgenommen werden, können Registrierte den Programmpunkt nachträglich on-demand ansehen. Zudem sind über die komplette Veranstaltungszeit Einzel- sowie Gruppen-Meetings im Videokonferenzformat oder im Live-Chat mit allen Ausstellen, Teilnehmern und Referenten möglich.”
Eine wesentliche Neuerung und Vorteil einer Registrierung in diesem Jahr sei auch die verlängerte Nutzung der Plattform bis Ende Juli 2021. Die Notwendigkeit, den Austausch innerhalb der internationalen Szene aufrechtzuhalten, war die treibende Kraft in der Vorbereitung dieser besonderen 15. Ausgabe der jazzahead!, erklärt Kornitschky im Namen des Teams. Das gesamte Konferenz-Programm wird sukzessive von allen Session-AnbieterInnen auf die Plattform hochgeladen und ist nachzulesen unter: www.jazzahead.de/fachprogramm.