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Kulturstaatsministerin Claudia Roth verleiht Auszeichnungen der Amateurmusik

Pro Musica
Kulturstaatsministerin Claudia Roth und das mit der PRO MUSICA-Plakette geehrte Blasorchester Rodde aus Rheine (Foto: Axel Engels)

Vielleicht könnte Musik die Welt retten? Diese Frage stellte Kulturstaatsministerin Claudia Roth MdB am Sonntag beim Festkonzert zur Verleihung der Zelter- und PRO MUSICA-Plaketten in der Stadthalle Rheine (NRW). Vor mehr als 500 Gästen verlieh Roth die vom Bundespräsidenten gestiftete Zelter-Plakette für Chöre und die PRO MUSICA-Plakette für Instrumentalensembles. Diese höchste Ehrung für das Amateurmusizieren bildete mit Auftritten des Jugendsinfonieorchesters Solingen, des Knabenchors Wuppertaler Kurrende, des Akkordeonorchesters Musica Viva und des Popchors Groophonik den fulminanten Höhepunkt der Tage der Chor- und Orchestermusik (TCOM), die vom 8. bis 10. März in Rheine stattfanden.

Die Zelter- und die PRO MUSICA-Plaketten werden alljährlich an Musikvereinigungen verliehen, die sich in ihrem mindestens 100-jährigen Wirken besondere Verdienste um die Pflege des Musizierens erworben haben. In diesem Jahr gingen die ersten verliehenen Plaketten samt Urkunden an:

Jedes Jahr werden zahlreiche Ensembles mit den Plaketten ausgezeichnet – 2024 sind es insgesamt 51 Zelter-Plaketten und 70 PRO MUSICA-Plaketten. Stellvertretend für alle Plakettenempfänger*innen wird die erste Verleihung des Jahres immer im Rahmen der Tage der Chor- und Orchestermusik vorgenommen.

Festrede von Claudia Roth

In ihrer Festrede verwies Kulturstaatsministerin Claudia Roth MdB angesichts des Krieges in der Ukraine und des durch den Terrorakt der Hamas ausgelösten Krieges in Gaza auf die Möglichkeit der Begegnung in gegenseitigem Respekt durch Musik. Bei der Würdigung der mit den Plaketten ausgezeichneten Ensembles ging sie auch auf die enorme Bedeutung der musikalischen Jugendarbeit ein:
„Jugendchöre und -orchester fördern Gemeinschaft, vermitteln demokratische Werte und ja, auch Offenheit für das Andere, das noch nie Gehörte oder Gesehene. Durch die musikalische Bildung wird der Grundstein gelegt für all das, was Sie an diesem Wochenende bei den Tagen der Chor- und Orchestermusik erleben durften und was wir alle an der reichen Amateurmusikszene in Deutschland so sehr schätzen: ihren absolut unverzichtbaren Beitrag für unsere Gesellschaft.“ Gleichzeitig mit der durch die Plaketten ausgedrückten Wertschätzung forderte sie die Selbstverpflichtung ein, diese Tradition und ihren Beitrag für unsere Gesellschaft zu bewahren, um „damit die Welt – wenn auch nicht unmittelbar zu retten, doch wenigstens friedlicher und ziviler zu machen.“

“Wir brauchen Musikvereine”

BMCO-Präsident Benjamin Strasser MdB würdigte in seinem Grußwort die Leistung der Ensemblemitglieder, die im Ehrenamt, neben der Arbeit oder der Schule für die Musik leben und so auch dieses Festival ermöglichten: „Die Plaketten stehen für die andauernde Auseinandersetzung mit unserer Tradition, neuen künstlerischen Prozessen heute und jetzt. In über 100.000 Musikvereinen und -ensembles – und mit täglich 1.400 solcher Konzerte – arbeiten Menschen der sozialen Spaltung in unserem Land entgegen. Mehr noch: Amateurmusik gibt insbesondere in den strukturschwachen Regionen Halt, wo es sonst kaum Halt gibt. In ihrer Breite ist die Amateurmusik damit immer auch Ausdruck unserer starken Zivilgesellschaft und trägt ganz entscheidend zur flächendeckenden kulturellen Grundversorgung in Deutschland bei.  Wir brauchen die Musikvereine heute mehr denn je: Sie sind das Rückgrat unserer Demokratie, das wir weiter stärken müssen.“

Die nächsten Tage der Chor- und Orchestermusik finden vom 28. bis 30. März 2025 in Ravensburg statt. Dann wird die Stadt im Herzen Oberschwabens zur Bundeshauptstadt der Amateurmusik. Ensemblebewerbungen werden ab April 2024 entgegengenommen. Mehr Informationen dazu unter: www.tcom2025.de