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Signum: Biografie über Gottfried Veit

Mit dem philosophischen und überaus aussagekräftigen Wort „Signum“ hat Stephan Niederegger, selbst Kapellmeister und Musikant, Verbands- und Medienreferent des Vereins Südtiroler Musikkapellen (VSM) sowie Schriftleiter des „Kulturfensters“ die „Lebenslinien des Südtiroler Musikers“ seine pünktlich zu Gottfried Veits 80. Geburtstag Biografie mit dem Untertitel „Lebenslinien eines Südtiroler Musikers“ vorgestellt.

Mit dieser, 231 Seiten starken Biografie wollte der Autor, nicht zuletzt im Sinne der Semantik des Wortes „Signum“ „Zeichen“ setzen, so wie sie Gottfried Veit mit seinen Kompositionen, darunter eben jene mit dem Titel „Signum“ aus den 1990er Jahren gesetzt hat. Welchem Komponisten hierzulande ist zu Lebzeiten eine Werkbiografie gegönnt? Gottfried Veit gehört zu den wenigen. „Signum“ macht sich auf die Spuren der Kindheit und Jugend, der ersten Kompositionen und des Erlernens der Klarinette seit der Grundschulzeit. Kapellmeister Josef (Pepi) Silbernagl war sein erster Klarinettenlehrer. Aber auch die lange Karriere als Kapellmeister mehrerer Südtiroler Ensembles, die Zeit als Verbandskapellmeister sind Kapitel im Buch gewidmet.

Wenn man Gottfried Veits bisher ausführlichstes Werkregister im Anhang überprüft, staunt man nicht schlecht, dass darin an die 500 Werke aus allen möglichen Kompositionsformen verzeichnet sind, etwa die konzertante Musik für große symphonische Blasorchester, dann die Festmusiken, die sakrale Musik, die Märsche, die Kammermusik für etliche Besetzungen, vornehmlich für Holz- und Blechbläser, Lieder und Gesänge für Singstimme sowie Chorsätze. Ein weiteres Merkmal drängt sich dem aufmerksamen Leser auf: fast alle verzeichneten Werke wurden auch aufgeführt und liegen in einschlägigen Verlagen gedruckt auf. Daneben listet Stephan Niederegger auch ein Verzeichnis von Buchveröffentlichungen und eine Auswahl der wichtigsten Zeitschriftenbeiträge aus der Feder des Jubilars auf, eine jetzt geschlossene Lücke in der Rezeption von Lehrwerken in der Blasmusiktradition Südtirols.

Abgedruckt sind ferner im Buch auch Zeugnisse über Gottfried Veit in Interviews mehrerer Musikexperten und Kulturjournalisten. Von seinen  Weggefährten in Musik und Leben sind im Buch ebenso erhellende Beiträge gesammelt, so u.a. aus der Feder von Pepi Fauster, ehemaliger Verbandsobmann, Friedrich Weyermüller, Ehrenpräsident des Internationalen Musikbundes (CISM), von Gottfried Furgler, dem Ehrenobmann des VSM, von Pater Urban Stillhard, dem künstlerischen Leiter der Arbeitsgemeinschaft alpenländischer Chorverbände, Josef Lanz, Fachgruppenleiter Musik im Südtiroler Künstlerbund und auch vom Verbandsobmann des Südtiroler Chorverbandes Erich Deltedesco.

Dazu Anekdoten und Gedanken über und von Gottfried Veit selbst, etwa über „Heimat“, über bedeutende philosophische Themen wie „Religion und Glaube“, wo es heißt: „Die Religion hat mich schon seit meiner Kindheit geprägt. Ich liebe die christlichen Riten und Gebräuche und habe aus der Bibel, vom sog. `Buch der Bücher`, sehr viel gelernt. Dies bewog mich auch immer wieder in meinem Leben als Dirigent der „Musica Sacra“ zu widmen …“ In einer Welt, die aus den Fugen zu gehen droht, sind solche Momente im Leben eines Musikers von größter Bedeutung, so auch für Gottfried Veit, der seine Ziele im Leben sei es als Mensch wie auch als Künstler mit größer Konzentration und Neugier verfolgt hat. Seine Kreativität und das Interesse fürs Neue wird ihn wieder und wieder auch neue Kompositionen schaffen lassen!

F. Delle Cave