Brass, clarino.test

Klanglich flexibel – Yamaha-Trompete »Plutus PLU1«

Dem Kind einen Namen zu geben, das gehört auch bei den Instrumentenherstellern nicht zu den leichtesten, aber sicherlich mit zu den wichtigsten Übungen. Bei der Namensgebung für das vorliegende Testinstrument hat sich die Firma Yamaha etwas ganz Besonderes ausgedacht und »Plutus« gewählt. Dabei handelt es sich übrigens nicht um den Caesar-Mörder (das war Brutus) und auch der treue Hund von Micky Maus (das war Pluto) stand nicht Pate. Fündig wurden die Instrumentenbauer im alten Griechenland, wo der Gott Plutus (oder auf griechisch Plutos) für den Reichtum verantwortlich zeichnete und die edlen, guten Menschen beglückte. (Nicht verwechseln sollte man Plutus allerdings mit Pluto, denn Letzterer ist der Gott der Totenwelt, der Herrscher der Unterwelt – mitnichten ein guter Name für ein klingendes, strahlendes Instrument.) Nun, mit »Plutus« übt sich die Firma Yamaha jedenfalls nicht in Understatement, sondern schickt die neue Trompete schon mit reichlich Vorschusslorbeeren an den Start. Aber, so viel sei vorweggenommen: Die großen Erwartungen, die der Tester an das Instrument hatte, wurden nicht enttäuscht.

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Brass

Ohne Vorurteile – Einflüsse in der Jazzmusik

Eine deutliche Erweiterung des Ausdrucksspektrums der Trompete geschah durch die Jazzmusik. Hier gab es, anders als in der Kunstmusik, keine wertenden Vorurteile hinsichtlich ihres lyrisch-emotionalen Ausdrucksvermögens. Durchschlagende Wirkung hatten besonders einzelne herausragende Solistenpersönlichkeiten, die die Ausdrucksskala der Trompete um ihre unverwechselbare Note bereicherten.Musiker wie etwa Louis Armstrong, Chet Baker, Clifford Brown, Miles Davis, Dizzy Gillespie und Harry James gaben dem Instrument und dessen Ausdrucksgehalt ihre ganz eigene, persönliche Prägung. Dadurch erweiterten sie dessen Klangspektrum bedeutend. Armstrong rückte durch seine charismatische Persönlichkeit die Trompete in den Vordergrund der Beachtung. Mit seinem internationalen Durchbruch Ende der 1920er-Jahre begann für die Trompete insofern ein neuer Abschnitt, als er sie aus dem Hintergrund des Orchestertuttis nach vorne ins Rampenlicht holte. Armstrong machte die Trompete zwar vor einem unterhaltenden Hintergrund bekannt, trotzdem beeinflusste dies auch ihre Rolle in der Kunstmusik. Durch ihre Leadfunktion stand die Trompete eindeutig als Soloinstrument da. Armstrong, der als »Trompetenvirtuose« bezeichnet wurde, zog durch sein virtuoses, expressives Spiel ein breites Publikum in Bann.

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Brass

Heilsarmee und Louis Armstrong – Eng verwandte Instrumente: Trompete und Kornett

Der folgende Artikel ist der zweite Teil einer Serie von Artikeln, die sich an Kapitel aus der Doktorarbeit von Verena Jakobsen Barth anlehnen (»Die Trompete als Soloinstrument in der Kunstmusik Europas seit 1900«, Göteborg 2007). Sie wurden von der Autorin für clarino.print überarbeitet. Das Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelte Kornett erfreute sich bald einer großen Beliebtheit und ersetzte zeitweise die Trompete als Soloinstrument. Ungleich der Trompete war es historisch nicht belastet und konnte sich dadurch freier entfalten. Einen günstigen Ausgangspunkt hatte das Kornett schon deshalb, da seine Entwicklung erst einsetzte, nachdem die Ventiltrompete bereits über ihre ersten Entwicklungsversuche hinausgekommen war. Es entstand 1829 aus dem Posthorn, das mit Ventilen versehen wurde. Es war normalerweise in B (gelegentlich auch in C) gestimmt. Die tiefste Stimmung war G. Die übliche Stimmung der Ventiltrompete hingegen war Tief- G bzw. F und reichte unter Umständen hinunter bis zum A.

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Brass

Chance für die Trompete – Auf dem Weg in den Konzertsaal

Zur Integration der Trompete als Soloinstrument in die Kunstmusik des 20. Jahrhunderts trugen verschiedene Faktoren bei, wie unter anderem die Wiederentdeckung von Haydns Trompetenkonzert und das erneute Interesse für Barockmusik. Wie wichtig außerdem die Erfindung des Tonträgers sein sollte und welche weitreichenden Folgen sich daraus ergaben, soll in folgendem Artikel verdeutlicht werden.

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Brass, Praxis

Inside German Brass – Überlegungen und Anleitungen zum Trompetenspiel

Inside German Brass – Überlegungen und Anleitungen zum Trompetenspiel

Für die Motivation, ein Instrument ausdauernd erlernen zu wollen, ist das Anfangsalter sehr ausschlaggebend. Häufig werden Kinder, die bereits im Grundschulalter den Wunsch äußern, Trompete zu lernen, auf später vertröstet, wenn der Körper kräftiger ist und die zweiten Zähne vorhanden sind. In meinen Augen ist das ein Fehler, denn im Grundschulalter lernen Kinder erwiesenermaßen am schnellsten und natürlichsten. Probleme mit der Pubertät, einem Schulwechsel, dem damit verbundenen größeren Lernaufwand usw. sind noch nicht vorhanden. Diesen ersten Motivationsschub muss man unbedingt nutzen.Da die Technik bei einem Blasinstrument größtenteils im Körper passiert – im Gegensatz zu Streich- und Tasteninstrumenten, wo sie sichtbarer ist –, muss sie bei uns Bläsern erspürt werden. Dies ist eine besondere Herausforderung. Eine kompetente Anleitung – gerade bei Anfängern – ist sehr wichtig. Grundsätzlich gilt: Wir versuchen mit möglichst wenig Aufwand entspannt zu spielen. Die richtige Körperhaltung finden wir im Stand leichter (Schultern unten, der Stand flexibel mit nicht durchgedrückten Knien . . .). Für eine bessere Wahrnehmung und Steuerung der Muskelspannung gibt es zahlreiche Methoden wie »Alexandertechnik«, »Autogenes Training« nach Johannes Heinrich Schultz, »Feldenkrais-Methode«, Dispokinesis usw., die uns helfen, ökonomisch zu musizieren.

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