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Schweizer und deutsche Schüler in der Oscar-Walcker-Schule

42 Schüler und neun Lehrkräfte aus dem Thurgau besuchten am vergangenen Donnerstag die Oscar-Walcker-Schule in Ludwigsburg für einen lehrreichen Austausch

Musik verbindet! Das ist zwar allgemein bekannt, konnte aber kürzlich hautnah an der Oscar-Walcker-Schule auf dem Ludwigsburger Römerhügel beobachtet werden. Denn die Abteilung Musikinstrumentenbau hatte ihr Pendant aus dem Schweizer Kanton Thurgau, das Kompetenzzentrum für nationalen Musikinstrumentenbau Arenenberg, eingeladen. Und 42 Schülerinnen und Schüler sowie neun Lehrkräfte waren der Einladung gefolgt, um sich fachlich auszutauschen, aber auch den Orgel-, Klavier- und Blasinstrumentenbau in Ludwigsburg zu erleben. 

Mit dem frühlingshaften Glanz, der durch die Fenster der Aula fiel, begann der Tag in entspannter Atmosphäre. Der Klang von “Mamma Mia” aus einer Drehorgel und die lebhaften Jazznoten der Schülerband schufen eine harmonische Kulisse für das, was kommen sollte.

Sabine Haveneth, Schulleiterin der Oscar-Walcker-Schule, eröffnete die Veranstaltung, indem sie die Bedeutung die Kooperation im Musikinstrumentenbau hervorhob: “Wir freuen uns sehr, dass sie heute hier sind. Ich wünsche mir, dass dieser Austausch ein Element einer kontinuierlichen engen Zusammenarbeit ist.“

Ohne viel Zeit zu verlieren, ging es dann auch los. In insgesamt zehn Stationen lernten die Gäste in kleinen Gruppen von jeweils drei schweizerischen und drei deutschen Schülern den Musikinstrumentenbau in Ludwigsburg kennen – und zwar sehr praxisnah. An einer Station bauten sie beispielsweise „MembraBones“ – eine Art Posaune aus Kabelrohren, mit denen die Schülerinnen und Schüler anschließend ein kleines Stückchen anstimmten. An einer anderen Station bestimmten sie die Qualität von verschiedenen Hölzern durch Wiegen, Messen, Fühlen – und Hören. Dazu ließen sie ganz einfach die Holzstäbe auf den Tisch fallen. Ertönt der Ton hell, ist das Holz – vereinfacht gesagt – dichter und somit stabiler.

“Wir wussten vorher überhaupt nicht, was uns erwartet. Aber es wurde ein wirklich tolles Programm bereitgestellt“, sagt Bettina Arndt, Schülerin aus der Schweiz.  Auch die deutschen Schülerinnen und Schüler zeigten sich begeistert von den neuen Einblicken. Luis Bachmann, der im zweiten Ausbildungsjahr Klavierbau lernt, betonte die Bedeutung des Austauschs zwischen den verschiedenen Berufsgruppen: “Es ist cool, weil auch wir heute jede Menge dazulernen. Ich selbst hatte zum Beispiel bisher nicht so viele Berührungspunkte mit den Blasinstrumentenbauern“.  

Tilmann Dürring, Fachgruppenleiter des Musikinstrumentenbaus an der Oscar-Walcker-Schule, war am Ende des lehrreichen Tags sichtlich zufrieden: „Der Instrumentenbau verbindet Handwerk und Musik. Für beides sind Zusammenarbeit und stetiger Austausch absolut wichtig. Der heutige Tag hat gezeigt, wie wertvoll solche Begegnungen sind und wie sehr sie dazu beitragen, unser Verständnis für das Handwerk und die Musik zu vertiefen.“

Schließlich sind es in der Welt des Musikinstrumentenbaus nicht nur Holz und Metall, die für den Klang verantwortlich sind, sondern vor allem die Menschen, die durch ihre Leidenschaft und ihren Austausch Musikinstrumente erschaffen, weiterentwickeln und zum Klingen bringen.  Verfasser: Nezih Payzin