Brass | Von Redaktion

Unglaubiläum von UnglauBlech

Unglaubiläum
Foto: Albert Manser

Viel mehr als ein Geheimtipp sind die acht Musiker von UnglauBlech und längst ein Klassiker der Schweizer Musikszene. Die Konzerte mit Trompetenlegende Thomas Gansch zum zehnjährigen Bandjubiläum, dem “Unglaubiläum” ist gerade über die Bühne gegangen und die CD plus das 360-Grad-Video von diesem Event liegt Brawoo exklusiv vor. Wir haben für euch den Preview gewagt.

Die Konzerte, die die acht Musiker normalerweise in quietschbunten Anzügen spielen, sind die perfekte Mischung aus Entertainment und musikalischem Können. Wer hier die Klassiker der Klassik sucht, wird sein hellblaues Wunder erleben: Schon nach wenigen Konzertminuten wird klar, dass die konservativsten Stücke in ihren Programmen pfiffige Arrangements von Werken Astor Piazzollas oder Eric Claptons sind. 

Die drei Trompeter, drei Posaunisten, der Tubist und der Schlagzeuger zeigen bei ihren Auftritten, dass sie nicht nur als Musiker, sondern auch als Schauspieler oder Komiker durchaus eine ernst zu nehmende Konkurrenz für so manchen Stand-up-Comedian sind – auf Wunsch auch auf Hochdeutsch. 

Schon nach der Ouvertüre herrscht Zugabenstimmung

Das übliche Publikumsverhalten mit bravem Klatschen nach musikalischen Höchstleistungen sucht man bei diesen Konzerten vergebens. Gleich einer Partyband reißt UnglauBlech auch so manch gesetztere Klassikfans vor Begeisterung von den Stühlen – wenn es denn überhaupt eine Saalbestuhlung gibt. Schon nach der Ouvertüre herrscht Zugabenstimmung mit Standing Ovations; viele Konzertbesuchende sind längst zu Stammpublikum geworden.

Für ihre Show zum “Unglaubiläum” hat die Band gemeinsam mit dem phänomenalen österreichischen Trompeter Thomas Gansch einen Abend kreiert, der so manche Dimension eines klassischen Brassensemble-Konzerts sprengt. Ausnahmsweise in edlem Schwarz gekleidet stehen die Musiker bei ihrem neuen Programm in Kreisform, den Blick zur Kreismitte gerichtet auf der Bühne, während das Publikum ebenfalls in einem Kreis außen um die Band herum Platz findet.

Das Zentrum bildet eine 360-Grad-Kamera, die im gerade frisch produzierten Video das dreidimensionale Konzerterlebnis für daheim ermöglicht. Damit aber nicht genug: Um auch dem Publikum während des Abends einen regelmäßigen Perspektivwechsel zu ermöglichen, fordert Markus Graf, Trompeter von UnglauBlech seine Gäste nach jedem zweiten Stück zu einem Platzwechsel auf. 

Thomas Gansch

Thomas Gansch ist mit seinem unverwechsel­baren Sound und der unfassbaren Virtuosität auf dem Ganschhorn natürlich das Sahnehäubchen mit bunten Streuseln für das “Unglaubiläum”. Bei der extra für diese Tour geschriebenen Auftragskomposition der Jazz-Pianistin und Kom­ponistin Claudia Döffinger läuft der Erfinder des Ganschhorns zur Höchstleistung auf und reißt sowohl Band als auch Publikum mit. So ist das 360-Grad-Video auch ein Geschenk der besonderen Art an alle Brassfans. Paul Müller

www.unglaublech.ch