Brass

Was bringen Betablocker, Malte Burba?

Was bringen Betablocker, Malte Burba?

Von den Fragen, die Malte Burba immer wieder erreichen, greifen wir jeden Monat einige heraus, die alle interessieren könnten. Im aktuellen Beitrag geht es um Betablocker, Ventilinstrumente als Alternative zur Posaune, neue Mundstücke und Treiben in der Mittellage. Wenn Sie eine Frage haben, die Malte Burba auf dieser Seite beantworten soll, dann mailen Sie an: burba(at)brawoo.de

Ich habe mal recherchiert: Betablocker gegen Lampenfieber scheinen in der klassischen Szene weit verbreitet zu sein, obwohl niemand darüber redet. Daraufhin habe ich mir vom Hausarzt welche verschreiben lassen – ohne jede erwünschte Wirkung! Mir wurde nur schwindelig. Was läuft da falsch?

Seien Sie froh, dass sie keine andere Wirkung verspürt haben, weil der normale und gewünschte Effekt von Betablockern ist, dass der Blutdruck (ggf. zu tief) sinkt.

Heutzutage handelsübliche Betablocker sind allerdings gegen Nervosität ohnehin unbrauchbar, da sie kardioselektiv sind, das heißt, die Wirkung beschränkt sich auf das Herz, wobei andere Areale nicht betroffen werden. Ihr Arzt hätte Ihnen also einen Betablocker der ersten Generation verschreiben müssen, wie sie Anfang der 60er Jahre auf den Markt kamen.

Da Betablocker aber nur vegetative Symptome wie zum Beispiel Zittern oder Angstschweiß beeinflussen können, helfen sie nicht bei der Lösung grundsätzlicher bläserischer Probleme und schon gar nicht gegen mangelndes Selbstvertrauen (siehe auch 9/2022).

Der gesamte Artikel ist nur für Abonnenten sichtbar.
Anmelden Jetzt abonnieren!
Brass

Was bringt der ERGO-Brass?

Was bringt der ERGO-Brass?

Grundsätzlich bin ich aus meiner rustikal, dörflichen Musikvereinssozialisation heraus skeptisch gegenüber Spielhilfen für die Trompete. Und auch während des Studiums hat sich nichts daran geändert, heften doch einigen Spielhilfen einem Wunder gleichkommende Eigenschaften an, die versprechen, dass das Üben, die Arbeit mit dem Instrument, quasi von alleine gehen. Gelegentlich muss man sich aber auch überprüfen, ob es nicht doch sinnvolle Gerätschaften gibt. Da gibt es den ERGO-Brass beispielsweise. Ein Erfahrungsbericht.

weiterlesen »
Orchestra

Fanny Mas über die Körperarbeit beim Musizieren

Fanny Mas über die Körperarbeit beim Musizieren

“Eine regelmäßige und gezielte Körperarbeit verbessert unsere Körperwahrnehmung, was sich auf unsere Technik auswirkt”, weiß die Französin Fanny Mas. “Außerdem schützen wir uns so vor Verspannungen und Verletzungen.” Die Musikerin spielt und unterrichtet Akkordeon und Flöte. Fasziniert ist sie von der Verbindung zwischen Körper und Instrumentalpädagogik. 2020 gründete sie “Ipaia”, um das Wohlbefinden von Musikerinnen und Musikern zu unterstützen. Wir haben uns mit Fanny Mas darüber unterhalten.

Wie sind Sie überhaupt für sich selbst darauf gekommen, dass “Körperarbeit” für Musikerinnen und Musiker wichtig ist? Also anders gefragt: Wie wurden Sie die, die Sie sind? 

Ich spiele zwei wunderbare Instrumente, die völlig verschieden sind. Sowohl technisch als auch vom Repertoire her. Man kann sie also unendlich üben, ohne dass es jemals langweilig wird! Doch eine Sache haben sie gemeinsam: sie beanspruchen beide den Körper sehr. Asymmetrische Spielhaltungen, einseitige Drehung der Wirbelsäule bei der Querflöte und Belastung durch das Gewicht beim Akkordeon.

Der gesamte Artikel ist nur für Abonnenten sichtbar.
Anmelden Jetzt abonnieren!
Brass, Orchestra, Wood

Was bringen Klopftechniken für Musiker?

Was bringen Klopftechniken für Musiker?

Beim jüngsten Forum “Musik & Medizin” auf Schloss Kapfenburg hielt Dr. med. Antonia Pfeiffer einen Vortrag über Klopftechniken. Zu diesem Thema hat die in Hannover praktizierende Ärztin nun auch ein Buch geschrieben: “Emotionale Erinnerung – Klopfen als Schlüssel für Lösungen: Neurowissenschaftliche Wirkhypothesen der Klopftechniken”. Was hat es damit auf sich?

Der Untertitel “Reden reicht nicht!?” ist der Name der Buch-Reihe, in dem das Buch im Carl-Auer Verlag erschienen ist und zugleich der Name des Psychotherapie-­Kongresses “Reden reicht nicht!?”, der in diesem Jahr wieder in Würzburg stattfinden wird. Der Name drückt aus, erklärt Antonia Pfeiffer, “was viele Therapeuten in der Arbeit mit großen Emotionen feststellen: Dass hier das Reden oft tatsächlich nicht reicht und es hilfreich ist, körper­liche Methoden zur Emotionsregulation in den Prozess zu integrieren”. Wir haben trotzdem mit Dr. med. Antonia Pfeiffer geredet.

Der gesamte Artikel ist nur für Abonnenten sichtbar.
Anmelden Jetzt abonnieren!
Brass, Orchestra, Wood

Wie integriere ich die Haltung ins Musizieren?

Wie integriere ich die Haltung ins Musizieren?

“Sitz gerade!”, “Achte auf deine Haltung!” Diese Aufforderungen kennen wir alle und geben unser Bestes gerade zu sitzen, optimal zu stehen, das Instrument ordentlich zu halten, dabei richtig zu atmen, die Intonation zu halten, technisch präzise zu spielen, dem Dirigat akkurat zu folgen und gemeinsam zu Musizieren. Alles gleichzeitig, konzentriert und musikalisch umzusetzen ist ambitioniert. Es grenzt beinah an das Unmögliche. Denn das Gehirn ist in seiner Konzentrationsfähigkeit auf wenige Fokusse begrenzt. Berechtigt stellt sich hier die Frage: wie lässt sich dann eine optimale Haltung in das Musizieren integrieren?

Eine gute Haltung entsteht durch einen Plan, der im Steuerungszentrum des Körpers – dem Gehirn – entsteht. Hier ist der gesamte Körper wie auf einer grauen Landkarte zum frei rubbeln repräsentiert. Setzen wir uns bewusst mit unserer Haltung z.B. mit dem Fokus auf den Rumpf auseinander, wird dieser Bereich auf der Landkarte frei gerubbelt. Je mehr wir über die Funktionsweise eines Körperbereiches wissen und mit aktiven Übungen erlebt und verinnerlicht haben, desto farbiger leuchten diese Gebiete auf der Körper-Landkarte z.B. in Form neuer Bewegungsmuster. Denn jede Information und jede Wiederholung sendet Reize an das Gehirn. Je häufiger ein Reiz erscheint, desto mehr entwickelt sich das Bewusstsein und das Gedächtnis für diese Bewegung.

Der gesamte Artikel ist nur für Abonnenten sichtbar.
Anmelden Jetzt abonnieren!
Orchestra

Hirngerechtes Musizieren

Hirngerechtes Musizieren

Unser Gehirn fasziniert mich schon, seit ich 16 Jahre alt bin. Damals habe ich unter anderem deshalb Bio-Leistungskurs gewählt – und dann leider keine einzige Unterrichtsstunde darüber gehabt. Schade, denn das Wissen, was ich mir in den vergangenen zwölf Jahren angelesen habe, hätte mir damals nicht nur meinen Abi-Schnitt erheblich verbessert, sondern auch einige meiner Pro­bleme beim Üben und Musizieren gelöst. 

weiterlesen »
Brass, Orchestra, Wood

Musik wirkt! Prof Eckart Altenmüller im Gespräch

Musik wirkt! Prof Eckart Altenmüller im Gespräch

Beim Thema “Musik und Medizin” kommt man an Prof. Dr. Eckart Altenmüller aus ­Hannover nicht vorbei. Er ist der Experte auf dem Gebiet der Neurophysiologie und Neuropsychologie in Zusammenhang mit der Musik. Wir sprachen via Zoom über ­Mozart vs. Hardrock, Musik hören vs. Musik machen und auch darüber, wie wichtig Musik “in diesen Zeiten” ist.

Herr Professor Altenmüller, was meinen Sie, ist Musik ein Lebensmittel?

Ich würde sagen, dass Musik ein Lebensmittel ist, ja. Musik trägt zum Wohlbefinden bei und ist in unseren Genen angelegt. Alle Menschen in ­allen Nationen haben zu allen Zeiten Musik gehabt und Musik gemacht. 

Der gesamte Artikel ist nur für Abonnenten sichtbar.
Anmelden Jetzt abonnieren!
Brass

Musiker sind keine Ärzte! Tipps von Malte Burba

Musiker sind keine Ärzte! Tipps von Malte Burba

Aus der Fülle der Fragen, die Malte Burba immer wieder erreichen, greifen wir jeden Monat einige heraus, die alle interessieren könnten. Im aktuellen Beitrag geht es um medizinische Tipps von Musikern, um Probleme mit den Stimmbändern sowie die Begriffe Didaktik und Methodik. Wenn Sie eine Frage haben, die Malte Burba auf dieser Seite beantworten soll, dann mailen Sie an: burba(at)brawoo.de

Ein fast gleichaltriger Kollege von Ihnen gibt auf seiner Website umfassende Tipps zur Prävention und Behandlung von Covid-19. Was halten Sie davon?

Musizierende Ärztinnen und Ärzte gibt es ja schon immer und selbst wenn sie schlecht oder fehlerhaft spielen würden, könnten sie kein großes Unheil anrichten. Wenn aber von Musikerinnen oder Musikern Herztransplantationen oder Seuchenbehandlungen zum Hobby auserkoren werden, kann man nur den Kopf schütteln. Das Problem dabei ist nicht nur reine Dumm- oder Ahnungslosigkeit, sondern noch viel gefährlicher ist Halbwissen gepaart mit messia­ni­schem Sendungsbewusstsein. Also die berühmte Allianz von Ignoranz und Militanz! Unser eigenes Tun ist schon derartig komplex und kompliziert, dass man nicht auch noch in fremden Revieren wildern muss, um an seiner Hilf- und Ahnungslosigkeit verzweifeln zu können. Inhaltlich will und kann ich auf dieses üp­pige Tuttifrutti nicht eingehen. Wenn man aber schon auf den ersten Blick Arterien und Venen verwechselt, kann der Rest auch nicht viel mehr als Mumpitz sein. Nicht umsonst heißt es: “Schuster, bleib bei deinem Leisten!”

Der gesamte Artikel ist nur für Abonnenten sichtbar.
Anmelden Jetzt abonnieren!