Von den Fragen, die Malte Burba immer wieder erreichen, greifen wir jeden Monat einige heraus, die alle interessieren könnten. Im aktuellen Beitrag geht es ums Mundstück, ein Musikstudium und das Wissen aus dem Internet. Wenn Sie eine Frage haben, die Malte Burba auf dieser Seite beantworten soll, dann mailen Sie an: burba(at)brawoo.de
Ich würde gerne kleinere Mundstücke spielen, damit es in der Höhe mehr ballert, aber es geht nicht … Was mache ich da falsch?
Sie machen nichts falsch, wenn Ihnen Schuhe, die drei Nummern zu klein sind, nicht passen. Wenn der Einstieg in den Mundstückkessel in Richtung V-Form geht, sind im Gegensatz zur Apfel-Form die Ansprache und Ausdauer bei vielen Bläsern eingeschränkter, weil die Lippen früher oder später an die Innenwand des Kessels stoßen und damit die Schwingungsfähigkeit unterbunden wird. Sie müssen also die berühmte eierlegende Wollmilchsau finden: ein Mundstück mit kleinem, aber nicht zu kleinem Durchmesser, flachem, aber nicht zu flachem Kessel und möglichst senkrechtem Einstieg in den Kessel. Genauso wie es für viele Zeitgenossen problematisch ist, passende Kleidungsstücke zu finden, kann es auch für manche Blechbläser weniger einfach sein, ein für die jeweilige Aufgabe passendes Mundstück zu finden. Viel Erfolg bei der Suche! (Clarino 9/2012 und 3/2016).
Ich möchte gerne Berufsmusiker werden und Horn studieren. Aber wo? Haben Sie eine Empfehlung?
Immer wieder überraschen mich manche Fragen wegen ihrer rührenden Naivität. Wenn Ihnen Ihr bisheriger Lehrer keine entsprechenden Hinweise geben konnte, wäre es recht ungeschickt, als unbeschriebenes Blatt zu Aufnahmeprüfungen zu reisen, zumal die neuerdings ordentlich Gebühren kosten. Weder Sie noch Ihr potentieller zukünftiger Lehrer kaufen gerne die Katze im Sack! Recherchieren Sie also auf den Homepages der infrage kommenden Hochschulen die Kontaktdaten der dortigen Lehrer und vereinbaren Sie vor der kostenpflichtigen Anmeldung eine Probestunde. Von beiden Seiten wird dann sehr schnell klar sein, ob eine Zusammenarbeit in den nächsten Jahren praktikabel und profitabel sein kann.
Aktuell spiele ich das Mundstück 3C. Heute habe ich einmal mein 40 Jahre altes Mundstück aus der Schublade geholt, ein 1C. Es ist größer und spielt sich für mich besser. Ist es okay das Mundstück zu wechseln oder ist das eine schlechte Idee?
Wenn Sie von einem kleineren auf ein größeres Mundstück wechseln, ist das (wenn es wie in Ihrem Fall in Maßen passiert) gar kein Problem, auch wenn die Höhe anfangs etwas schwerer werden könnte. Probieren Sie es bitte länger als zwei Wochen aus (am besten ein Vierteljahr), um zu sehen, ob es auch langfristig insgesamt für Sie die bessere Wahl ist. Wenn nicht, geht der Weg auch wieder zum 3C zurück. Passen Sie aber auf, dass Sie nicht zum Mundstück-Junkie werden, der jedes Problem mit einem Mundstückwechsel lösen möchte.
Ein mittelmäßiger Studienanfänger von mir hat einen Online-Kanal, auf dem er auf höchst wichtigtuerische Weise viel Unsinn zum Trompetenspiel verbreitet, was rufschädigend für alle Beteiligten ist. Wie soll ich mich da verhalten?
Es ist natürlich jedermanns gutes Recht, online den größten Blödsinn, für den man am heimischen Stammtisch ausgelacht würde, zu verbreiten. Wenn das aber Ihre Arbeit desavouiert, gibt es nur eine Möglichkeit: Sie müssen dem Studi klarmachen, dass er bei Ihnen nichts verloren hat, wenn er nicht bereit ist, etwas zu lernen, Fehler einzugestehen und sein Verhalten zu ändern. Konsequent wäre ein Rausschmiss bei nicht sofortiger Löschung, subtiler wäre es, wenn Sie den Link seinen Kommilitonen zukommen lassen würden. Das löst das Problem zwar sehr schmerzhaft, dafür aber zuverlässig in kürzester Zeit.
