Brass

Matilda Lloyd über Wettbewerbe, Solokarriere und Arien

Matilda Lloyd über Wettbewerbe, Solokarriere und Arien

Am Weltfrauentag treffen wir die Trompeterin Matilda Llyod in München. Trompete spielende Frauen sind heute beileibe nichts ungewöhnliches mehr, Stars wie Alison Balsom oder Tine Thing Helseth haben da Wege geebnet. Trotzdem erwähnt die Engländerin, dass es ihr sehr wichtig war, dass auf ihrem kommenden Album “Casta Diva” (Label: Chandos) auch eine Komponistin Gehör findet: Pauline Viardot, führende französische Mezzosopranistin und Komponistin des 19. Jahrhunderts.

“Casta Diva” heißt das Album, titelgebendes Stück ist natürlich die bekannte Arie aus Bellinis Oper “Norma”. Und doch fragen wir die Musikerin: Ist die Trompete eine Diva, weil sie – das weiß das Lexikon – durch “exzentrische Allüren und Launenhaftigkeit auffällt”? Matilda Lloyd lacht und zuckt mit den Schultern. “Vielleicht …?”, antwortet sie fragend. “Vielleicht müssen aber auch die Frauen, die Trompete spielen, ein bisschen divenhaft sein? Sie müssen stark sein, selbstbewusst, Ausstrahlung haben …”

Eigenschaften, die auf Matilda Lloyd zutreffen, sobald sie die Bühne betritt. Abseits der Bühne hat die Engländerin so gar nichts divenhaftes. Im negativen Sinne schon mal erst recht nicht. Die englische Times nannte sie einst “eloquent”. Im Gespräch wirkt sie zunächst fast schüchtern. Was aber auch daran liegen mag, dass sie ihr erstes Interview auf Deutsch gab, wie sie danach via Instagram jubelte. Und sie spricht ein ausgezeichnetes Deutsch, wenngleich sie es selbst natürlich für nicht besonders gut hält – typisches englisches Understatement eben. Nur, wenn sie emotional wird, euphorisch, fällt sie beinahe automatisch ins Englische.

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Brass, News

Trompete Total im Oktober 2023 in Koblenz

Trompete Total im Oktober 2023 in Koblenz

Das Festival “Trompete total” in Koblenz widmet sich seit 2017 allen Fragen zur Trompete. Mit einer üblichen Corona-­Delle konnte das Festival im vergangenen Jahr wieder stattfinden. Dies machte den Erfindern – zwei Profi-Trompetern und einem Mit-Inhaber eines Blasinstrumentengeschäftes – Mut, in diesem Jahr – von 5. bis 8. Oktober – nochmal richtig durchzustarten. Im Gespräch mit Brawoo erzählen Tobias Jacobs, Andreas Stickel und Daniel Ackermann von sich, von den Dozenten und dem Festival-Programm.

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Brass

Helmut Fuchs mit neuen Werken für Trompete und Klavier

Helmut Fuchs mit neuen Werken für Trompete und Klavier

Es ist Hochsommer. Die heiße Augustsonne lacht vom Himmel, als ich mit meinem Auto bei Bad Reichenhall über die österreichische Grenze in Richtung Salzburg fahre, um dem Trompeter Helmut Fuchs und der Pianistin Lilly Zhang-Sowa bei ihrer neusten CD-Aufnahme zuzuhören. 

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Brass

Nils Wülker über Vertrauen

Nils Wülker über Vertrauen

Mit “Closer” legt Nils Wülker bereits sein 13. Album vor. Es ist ein Duo-Album, das er gemeinsam mit dem Gittaristen Arne Jansen eingespielt hat. Wülker weiß heute, und das wird auf “Closer” deutlich, dass “ich nicht alles in jedes Stück und auf jedes Album packen muss”. Und doch ist das, was hier zu hören ist, eine ganze Menge! 

Der Opener, der erste Titel des Albums, ist schon mal eine Messlatte. “Hurt” von den Nine Inch Nails, vor allem bekannt durch die düstere und großartige Version von Johnny Cash, ist keine einfache Nummer zum Warmlaufen. Der Trompeter Nils Wülker lacht und stimmt zu. Die Idee dahinter war, nicht nur eigene Kompositionen zu spielen, sondern auch anderes Repertoire zu wählen. Da lagen Coverversionen nahe – neben “Hurt” ist das auch noch “Let‘s Go Out Tonight” von The Blue Nile. “‘Hurt’ bedeutet mir viel und natürlich ist es eine große Messlatte. Aber wir haben uns gedacht: Wenn wir schon Coverversionen spielen wollen, dann können wir ja auch extrem gute Originale nehmen.”

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Brass, Orchestra, Wood

Mentales Training: Mit Wut auf der Bühne

Mentales Training: Mit Wut auf der Bühne

Mentales Training ist heute auch für Musikerinnen und Musiker ein großes Thema. Die Mentalcoaches Doris Angerer und Peter Laib zeigen praktische Techniken auf, mit denen schwierige Situationen im musikalischen Alltag bewältigt werden können. In diesem Beitrag geht es um den Umgang mit der Wut auf der Bühne.

Friederike (34) an Doris und Peter:

“Hin und wieder passiert es mir, dass ich private Themen mit auf die Bühne nehme. Zuletzt beispielsweise einen Streit mit meiner besten Freundin, der am Tag des Konzerts stattfand. Ich war noch auf der Bühne sehr aufgebracht. Vor allem meine Wut kann ich ganz schlecht wegpacken, was dazu führt, dass ich im Konzert dann Fehler mache und es sich doppelt so anstrengend anfühlt. Ich würde so gerne frei von der Wut auf die Bühne gehen können, um mit Kopf und Herz beim Konzert zu sein. Habt ihr eine Idee, wie mir das gelingen kann?”

Liebe Friederike,

wer kennt es nicht, mit Kopf und Herz woanders als bei der Arbeit, und damit nicht im Hier und Jetzt, zu sein. Wir danken dir für deine ehrlichen Worte, denn über Wut zu sprechen scheint irgendwie noch viel zu oft ein Tabu zu sein. Dabei liegt in der Auseinandersetzung mit der eigenen Wut und dem Ärger großes Potenzial für unsere persönliche Entwicklung. Auch wenn diese Auseinandersetzung ein längerer Prozess ist, möchten wir dich trotzdem sehr dazu ermutigen, das in Angriff zu nehmen. Du wirst sehen, es bringt dich persönlich echt weiter.

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Brass

Peter Hedrich über die Posaune und TromboneDo

Peter Hedrich über die Posaune und TromboneDo

TromboneDo – ein neues Posaunen-Übungsheft. Schon wieder. Braucht es das? Der Posaunist Peter Hedrich meint: Ja. Auch un­ser Rezensent lobt: “Der Fokus dieses Heftes liegt strikt auf dem Wesentlichen.” Üben wird darin auch zu einer Achtsamkeitsübung, wie es sie in den japanischen Künsten gibt und durch das Suffix “Do” gekennzeichnet werden.

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Brass

Ist Rauchen fürs Trompeten schädlich, Malte Burba?

Ist Rauchen fürs Trompeten schädlich, Malte Burba?

Von den Fragen, die Malte Burba immer wieder erreichen, greifen wir jeden Monat einige heraus, die alle interessieren könnten. Im aktuellen Beitrag geht es um geschlossene Rauchen, Lippen und Mundhöhlentöne. Wenn Sie eine Frage haben, die Malte Burba auf dieser Seite beantworten soll, dann mailen Sie an: burba(at)brawoo.de

Ist Rauchen fürs Trompetespielen schädlich, weil die Durchblutung leidet und damit Finger und Lippen nicht so gut regenerieren? Gestern in einer Raucherbar viel geraucht, spüre jetzt Erschöpfung in Lippen und Arm deutlich mehr als sonst.

Bei der Frage bin ich, ob der Naivität der Fragestellung, etwas zusammen gezuckt! Machen wir es kurz: Rauchen ist so ziemlich das Dämlichste, was Sie überhaupt machen können! Es macht sehr schnell abhängig, kostet viel Geld und ist für alle Organe und in jeder Hinsicht ungesund bzw. verkürzt Ihre statistische Lebenserwartung. Für Blechbläser ist es noch einmal doppelt dämlich, weil wir ja unseren Atem zum Spielen brauchen und ausgerechnet die Lunge von der Qualmerei als erstes in Mitleidenschaft gezogen wird. Wenn dann der Nikotinkonsum auch noch zusammen mit Alkohol erfolgt, brauchen Sie sich über nichts zu wundern.

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Brass

Ludwig Güttler beendet seine aktive Laufbahn

Ludwig Güttler beendet seine aktive Laufbahn

Jetzt ist es amtlich: Ludwig Güttler ist Rentner. Natürlich, das Rentenalter hatte er ohnehin schon erreicht. Das aber war kein Kriterium für den Spitzentrompeter aus dem Erzgebirge. Nun hängt er seine Trompete aber tatsächlich an den Nagel. Das Konzert in der St. Bar­tholomäuskirche in Röhrsdorf bei Meißen am 29. Dezember wird sein Allerletztes gewesen sein. Als Vermächtnis ist kürzlich das Album “In allen meinen Taten” inklusive DVD bei Berlin Classics erschienen.

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Brass, Orchestra, Wood

Wie hast du dein Üben strukturiert, Steffen Weber?

Wie hast du dein Üben strukturiert, Steffen Weber?

Steffen Weber ist seit fast zehn Jahren Mitglied der HR-Big Band. Der gebürtige Mosbacher studierte Saxofon an der Musikhochschule Mannheim und wurde später dort, und an der Hochschule in Mainz, selbst Dozent. Wir sprachen mit ihm über das Üben.

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Brass, Orchestra, Wood

Mentales Training: Der Umgang mit Zukunftssorgen

Mentales Training: Der Umgang mit Zukunftssorgen

Mentales Training ist heute auch für Musikerinnen und Musiker ein großes Thema. Die Mentalcoaches Doris Angerer und Peter Laib zeigen praktische Techniken auf, mit denen schwierige Situationen im musikalischen Alltag bewältigt werden können. In diesem Beitrag geht es um den Umgang mit Zukunftssorgen.

Manfred (46) an Doris und Peter: 

“Seit der Corona-Krise mache ich mir viel zu viel Sorgen über meine Zukunft. Keine Ahnung, ob es wieder so wird, wie es vor März 2020 einmal war. Sehr oft hänge ich in negativen Gedanken fest und überlege, dass ich mir langfristig vielleicht doch besser eine alternative Tätigkeit suchen sollte. Die Lust aufs Üben mit zu vielen von diesen Überlegungen oder Gedanken hat auf jeden Fall sehr nachgelassen und das wiederum macht sich bereits in meiner musikalischen Leistungsfähigkeit bemerkbar. Habt ihr mir einen Tipp, wie ich aus solchen Gedanken wieder rauskommen kann?”

Lieber Manfred,

mit deinen Sorgen bist du nicht alleine. Doris untersuchte in ihrer Masterarbeit (2021) die co­ronabedingten Sorgen und Ängste von BerufsmusikerInnen. Für viele war es ein einschneidendes Lebensereignis, das mit existenziellen Krisen oder Struktur- und Motivationsverlust einherging. Das Ergebnis der Untersuchung zeigte jedoch klar, dass ein Ausstieg aus dem Gedankenkarussell möglich ist. Die StudienteilnehmerInnen fühlten sich nach dem Erlernen der unten beschriebenen Mentaltechnik körperlich und psychisch fitter, waren weniger angespannt und hatten das Gefühl, über mehr Selbstbestimmung und -kontrolle zu verfügen.

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