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Mentales Training: Mit Wut auf der Bühne

Mentales Training: Mit Wut auf der Bühne

Mentales Training ist heute auch für Musikerinnen und Musiker ein großes Thema. Die Mentalcoaches Doris Angerer und Peter Laib zeigen praktische Techniken auf, mit denen schwierige Situationen im musikalischen Alltag bewältigt werden können. In diesem Beitrag geht es um den Umgang mit der Wut auf der Bühne.

Friederike (34) an Doris und Peter:

“Hin und wieder passiert es mir, dass ich private Themen mit auf die Bühne nehme. Zuletzt beispielsweise einen Streit mit meiner besten Freundin, der am Tag des Konzerts stattfand. Ich war noch auf der Bühne sehr aufgebracht. Vor allem meine Wut kann ich ganz schlecht wegpacken, was dazu führt, dass ich im Konzert dann Fehler mache und es sich doppelt so anstrengend anfühlt. Ich würde so gerne frei von der Wut auf die Bühne gehen können, um mit Kopf und Herz beim Konzert zu sein. Habt ihr eine Idee, wie mir das gelingen kann?”

Liebe Friederike,

wer kennt es nicht, mit Kopf und Herz woanders als bei der Arbeit, und damit nicht im Hier und Jetzt, zu sein. Wir danken dir für deine ehrlichen Worte, denn über Wut zu sprechen scheint irgendwie noch viel zu oft ein Tabu zu sein. Dabei liegt in der Auseinandersetzung mit der eigenen Wut und dem Ärger großes Potenzial für unsere persönliche Entwicklung. Auch wenn diese Auseinandersetzung ein längerer Prozess ist, möchten wir dich trotzdem sehr dazu ermutigen, das in Angriff zu nehmen. Du wirst sehen, es bringt dich persönlich echt weiter.

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Die Flötistin Nolwenn Bargin im Interview

Die Flötistin Nolwenn Bargin im Interview

Nolwenn Bargin scherzt, sie habe das einzige Zimmer mit Meerblick. In Feldkirch? Genau! An der Wand nämlich hängt ein riesiges Foto des sturmumtosten Leuchtturms von Armen. Dieser steht mitten im Atlantik, vor der bretonischen Küste. Aus der Bretagne stammt auch die Flötistin Nolwenn Bargin. Sie serviert einen Espresso und bereitet sich selbst einen Grünen Tee. Dieser wird während des gesamten Interviews nicht angerührt. Ein Gespräch über Wein, die fränzösische Flötenschule und warum die Großeltern die Musikkarriere unverantwortlich fanden.

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Alexander Bader über “so viele Möglichkeiten”

Alexander Bader über “so viele Möglichkeiten”

Alexander Bader macht alles, was mit der Klarinette denkbar ist: Orchesterspiel als Mitglied der Berliner Philharmoniker, Kammermusik mit dem Scharoun Ensemble, Ausflüge in die Alte Musik, Unterrichten bei der Zermatt Festival Aca­demy. Im Gespräch lässt der vielseitige Musiker seine erfolgreiche Karriere Revue passieren.

Herr Bader, muss man weniger üben, wenn man schon so lange Klarinette spielt?

Das tägliche Üben bleibt normal und sinnvoll. Ein berühmter Geiger sagte: Nach einem Tag Nicht-Üben merkst du es selbst, nach zwei Tagen die Kollegen, und nach einer Woche merkt es auch das Publikum. Man muss auch die Rohre und Blätter in Schuss halten. Wenn man die ein paar Tage nicht spielt, trocknen sie aus. Ich übe möglichst jeden Tag. Das kann aber auch zwischendurch in einer freien Stunde sein, wenn ich die Kinder in die Schule gebracht habe.

Klappt das auch auf Konzertreisen?

Natürlich ist es auf Tournee schwierig, jeden Tag zu üben. Im Hotel will man die anderen Gäste nicht stundenlanger Lärmbelästigung aussetzen. Aber man muss ja in Form bleiben, weil sich sofort die Muskulatur verändert, wenn sie nicht täglich gefordert wird. Bei den Blechbläsern kommt noch dazu, dass man sie besonders deutlich hört. Die Kollegen sind jeden Morgen vor allen anderen in der Philharmonie, um ihre Einspielübungen zu machen. Egal, ob sie Dienst haben oder nicht. Das ist wie Leistungssport. Wie sie das auf Tournee schaffen, ist bewundernswert. 

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Wie hast du dein Üben strukturiert, Steffen Weber?

Wie hast du dein Üben strukturiert, Steffen Weber?

Steffen Weber ist seit fast zehn Jahren Mitglied der HR-Big Band. Der gebürtige Mosbacher studierte Saxofon an der Musikhochschule Mannheim und wurde später dort, und an der Hochschule in Mainz, selbst Dozent. Wir sprachen mit ihm über das Üben.

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Mentales Training: Der Umgang mit Zukunftssorgen

Mentales Training: Der Umgang mit Zukunftssorgen

Mentales Training ist heute auch für Musikerinnen und Musiker ein großes Thema. Die Mentalcoaches Doris Angerer und Peter Laib zeigen praktische Techniken auf, mit denen schwierige Situationen im musikalischen Alltag bewältigt werden können. In diesem Beitrag geht es um den Umgang mit Zukunftssorgen.

Manfred (46) an Doris und Peter: 

“Seit der Corona-Krise mache ich mir viel zu viel Sorgen über meine Zukunft. Keine Ahnung, ob es wieder so wird, wie es vor März 2020 einmal war. Sehr oft hänge ich in negativen Gedanken fest und überlege, dass ich mir langfristig vielleicht doch besser eine alternative Tätigkeit suchen sollte. Die Lust aufs Üben mit zu vielen von diesen Überlegungen oder Gedanken hat auf jeden Fall sehr nachgelassen und das wiederum macht sich bereits in meiner musikalischen Leistungsfähigkeit bemerkbar. Habt ihr mir einen Tipp, wie ich aus solchen Gedanken wieder rauskommen kann?”

Lieber Manfred,

mit deinen Sorgen bist du nicht alleine. Doris untersuchte in ihrer Masterarbeit (2021) die co­ronabedingten Sorgen und Ängste von BerufsmusikerInnen. Für viele war es ein einschneidendes Lebensereignis, das mit existenziellen Krisen oder Struktur- und Motivationsverlust einherging. Das Ergebnis der Untersuchung zeigte jedoch klar, dass ein Ausstieg aus dem Gedankenkarussell möglich ist. Die StudienteilnehmerInnen fühlten sich nach dem Erlernen der unten beschriebenen Mentaltechnik körperlich und psychisch fitter, waren weniger angespannt und hatten das Gefühl, über mehr Selbstbestimmung und -kontrolle zu verfügen.

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Zum 100. Geburtstag der Jazzlegende Dexter Gordon

Zum 100. Geburtstag der Jazzlegende Dexter Gordon

Sein Leben kannte himmlische Triumphe und höllische Abgründe. Am Ende gab er die Zusammenfassung davon selbst – als Hauptdarsteller im Film “Round Midnight”. Wir erinnern an Dexter Gordon (1923 bis 1990), einen der großen Tenorsaxofonisten des Jazz.

Er solle endlich nach Hause kommen, sagte die Frauenstimme am Telefon. Sie sagte es nicht zum ersten Mal. “Die Leute in New York sollten hören, wie gut du bist. Es gibt da eine große Lücke, seit John Coltrane von uns gegangen ist. Du kannst helfen, sie zu füllen.” Die Frau am Telefon war seine Tourmanagerin. Sie wusste am besten, dass Dexter Gordon in Europa ein großer Jazzstar war. Fast 15 Jahre lang lebte er nun schon außerhalb der USA.

Aber auch davor schon war er ein Jahrzehnt lang in seiner Heimat nicht wirklich präsent gewesen – er hatte viele Jahre im Gefängnis verbracht, seines Drogenkonsums wegen. Die US-Justiz hatte geglaubt, an ihm ein Exempel statuieren zu müssen. Deshalb war er weggegangen – nach Europa. Hier wurde er gefeiert, hier machte er seine Schallplatten, viele Schallplatten. Doch in Amerika nahm man das kaum wahr. Die Älteren hatten ihn vergessen, die Jüngeren ihn noch nie gehört. “Komm endlich heim”, sagte die Frau am Telefon. “Der Tenorsax-Thron steht leer.”

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Michaela Butz und das Polizeiorchester Bayern

Michaela Butz und das Polizeiorchester Bayern

Seit Herbst letzten Jahres ist Michaela Butz Solo-Klarinettistin im Polizeiorchester Bayern. Nachdem sie diese Stelle zuvor schon in den Sinfonieorchestern des Stadttheaters Pforzheim und des Staatstheaters Augsburg innehatte, kehrt sie nun ins Blasorchester zurück. Back to the Roots! Wir trafen die Klarinettistin im Orchesterbüro des Polizeiorchesters Bayern auf dem Gelände der Bayerischen Bereitschaftspolizei in München. 

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Mentales Training – Mental Dope

Mentales Training – Mental Dope

Mentales Training ist heute auch für Musikerinnen und Musiker ein großes Thema. Die Mentalcoaches Doris Angerer und Peter Laib zeigen praktische Techniken auf, mit denen schwierige Situationen im musikalischen Alltag bewältigt werden können. 

Theresa (41) an Doris und Peter:

“Vor kurzem habe ich im Konzert nicht den richtigen Ton getroffen. In diesem Moment fühlte ich mich wie vom Blitz getroffen und war dann für den restlichen Abend völlig verkrampft und unsicher. Wie kann ich nach einer solchen Situation entspannt und selbstbewusst weiterspielen?”

Liebe Theresa,

das was du erlebt hast, geschieht vielen anderen Musikerinnen und Musikern auch. Als Mensch jederzeit “zu funktionieren” ist unrealistisch. Die gute Nachricht: Du kannst lernen mit solchen Situationen in Zukunft flexibel umzugehen. Wir ­erklären dir gerne den psychologischen Hintergrund und geben dir einen praktischen Lösungsvorschlag an die Hand.

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Das Flötenkonzert. Das Stichwort

Das Flötenkonzert. Das Stichwort

Flöte ist nicht gleich Flöte. Die Geschichte des euro­päischen Flötenkonzert betrifft mindestens drei recht verschiedene Instrumente: die Blockflöte, die hölzerne Querflöte und die moderne Böhmflöte.

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