Das Arcis Saxophon Quartett aus München überschreitet mit Freude die herkömmlichen Grenzen der Kammermusik. Ein Eckpfeiler der Arbeit ist das Thema “Musik & Tanz”. Die Zusammenarbeit mit Choreografen, Tänzern und Komponisten hat mit der aktuellen Produktion “K.I.nd of Human” einen weiteren Höhepunkt erreicht. Im “Utopia” in München konnte man eine beeindruckende Performance für vier Saxofone und vier Tänzerinnen und Tänzer bestaunen.
Die Aufführung beginnt unvermittelt, in einer Art Krankenhausbett wird eine der Tänzerinnen in die Szenerie geschoben. Mit Sopransaxofonen produzieren die Musiker Töne in Wasserbecken. Die Tänzerin wird mit einer Flüssigkeit übergossen, beginnt sich zu bewegen – erst ruckartig, dann flüssiger werdend. Eine Geburt? Danach tanzen die vier Tänzerinnen und Tänzer ganz in Weiß vor dunkler Kulisse. Sie agieren oftmals akrobatisch, ihre Bewegungen, mal ruckartig, mal geschmeidig in Zeitlupe verlangen besondere Körperbeherrschung. Es verhärten sich die Saxofon-Klänge, werden schrill und dissonant, um schließlich in ruhige Melodien zu münden, wenn sich die Emotionen beruhigen. Die Produktion ist ein Spiel der Gegensätze, von Spannung und Entspannung, von Menschsein und Künstlicher Intelligenz. Bemerkenswert in dieser Produktion “K.I.nd of Human” ist die Rolle der Musiker: Sie sind fester Bestandteil der Choreografie, nicht nur musikalisch, sondern auch in Bewegung.
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